LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Nach der Dax-Rally Die Aufholjagd der Hidden Champions

Seite 4 / 4

Fischen, wo die Fische sind

Auch Christoph Gebert, Fondsmanager beim Lübecker Vermögensverwalter Ehrke & Lübberstedt, steht in engem Kontakt mit den Führungskräften deutscher Hidden Champions. „Das ist Teil meines Investmentprozesses. Die Qualität des Managements muss stimmen“, sagt er. Gebert verantwortet den 2002 aufgelegten Acatis Fair Value Deutschland.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Derzeit sei das Bild besser als die Stimmung. Gerade im Jahr 2022 habe es eine deutliche Diskrepanz zwischen der operativen Entwicklung der Unternehmen und dem Aktienkurs gegeben, erzählt er. „Be-
wertungstechnisch waren wir weit unten am deutschen Aktienmarkt. Ein halbes Jahr später sieht jeder: Die Rezession ist abgesagt! Das haben die Kurse nachgeholt, aber eher die Big Caps.“ Nebenwerte seien noch nicht so stark gelaufen. Gebert sieht daher vor allem bei Nischenplayern großes Aufholpotenzial und einen guten Einstiegszeitpunkt.

Für den Acatis Fair Value Deutschland sucht er marktführende, möglichst inhabergeführte Unternehmen mit einem überzeugenden, langfristig denkenden Management. Die findet er am ehesten im Mittelstand. „Hier ist Deutschland ein wahrhafter Meister. Die Hälfte aller Hidden Champions weltweit kommt aus Deutschland“, sagt er. Und diese zeichneten sich meist durch bessere Kennzahlen aus. Dazu zählen höhere Eigenkapitalquoten, geringere Verschuldung, bessere Profitabilität und damit stärkeres Wachstum. Zudem bestehe der deutsche Aktienmarkt zu 95 Prozent aus Nebenwerten. „Ich fische da, wo die Fische sind“, so sein Fazit. Gebert bevorzugt derzeit Industriewerte, Technologieaktien und Unternehmen aus dem Gesundheitssektor.

Hinzu kommt ein nachhaltiger Investmentansatz. Der Fonds ist gemäß Artikel-9 der EU-Offenlegungsverordnung eingestuft und trägt das FNG-Siegel. Knapp 20 Prozent des 81 Millionen Euro großen Portfolios sind in Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien investiert. „Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern und der Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Energien wird weitergehen“, so Gebert, der in diesem Bereich mit einem jahrelangen Boom rechnet. Zu seinen Top-
Picks zählt etwa der Wind- und Solarparkbauer Energiekontor.

 

Auch Felix Gode sucht für den Alphastar Aktien nach mittelständischen Monopolisten mit grünem Anstrich. So hat er mit 2G Energy einen Wert im Fondsdepot, der sich seit dem Kauf mehr als verdoppelt hat.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Heek baut Blockheizkraftwerke zur dezentralen Energieversorgung mittels Kraft-Wärme-Kopplung. „Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Kosten zu gewährleisten, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die politischen Bestrebungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes kommen als zusätzlicher Treiber hinzu“, so Gode.

Insgesamt landen meist nicht mehr als 20 Börsenzwerge im Portfolio. Seinen ausgewählten Unternehmen bleibt er in der Regel lange treu. „Das verschafft uns in fallenden Marktphasen einen entscheidenden psychologischen Vorteil. Denn im Gegensatz zu den meisten, die sich überlegen müssen, ob sie ihre Positionen verkaufen oder nicht, gibt es bei uns nur eine Option: kaufen.“ So betrachtet er jeden Kursrückgang als Chance, seine Position in exzellenten Unternehmen auszubauen.

Quelle: Simon/IWD Medien; Illustration: stringerphoto/Fotolia 

Wie werden sich deutsche Aktien in den kommenden Monaten entwickeln?

Ich bin weiter bullish für Dax & Co!
0%
Deutsche Aktien werden nach der Rally seit September eher seitwärts tendieren!
0%
Das war eine typische Bärenmarktrally. Wir werden auf die alten Tiefs zurückfallen!
0%
Tipps der Redaktion