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Aufschwung wie gedruckt

Die Notenpresse läuft heiß, doch kann man die Konjunktur kaufen? Es sieht fast so aus, denn die Wirtschaft der USA erholt sich dank kräftiger Geldspritzen der Zentralbank. Doch was ist mit den Nebenwirkungen? (Foto: Getty Images)
Die Notenpresse läuft heiß, doch kann man die Konjunktur kaufen? Es sieht fast so aus, denn die Wirtschaft der USA erholt sich dank kräftiger Geldspritzen der Zentralbank. Doch was ist mit den Nebenwirkungen? (Foto: Getty Images)
Mehr Gehalt, weniger Arbeit und die Sonne Kaliforniens. Was einem Familienvater aus Northridge, einem Vorort von Los Angeles, passierte, ist vielleicht nicht der amerikanische Traum in Bestform. Aber mindestens eine Vorstufe.

Noch im Mai schiebt der 23-Jährige, der sich in seinem Blog „A frugal father“ – ein bescheidener Vater – nennt, Wochenend-, Nacht- und Feiertagsschichten in einer Drogeriekette. Er hat sich in Richtung Management weitergebildet – und keine Zeit mehr für Frau und das neugeborene Kind.

Er kündigt und verhökert nun Dinge bei Ebay, die er irgendwo billig bekommen hat. Zum Beispiel das Samsung-Galaxy 2-Handy eines Facebook-Nutzers. „Ich habe in diesen 30 Sekunden mehr verdient als mit neun oder zehn Stunden Arbeit nach Steuern“, teilt er seinen Lesern freudig mit.

Anfang Juli hat er einen neuen Job. Er holt Uniformen für die Wäsche ab und fährt sie wieder zurück. Ausgeschrieben mit Arbeitszeiten von 5 Uhr bis 15.30 Uhr, viermal die Woche, muss er in Wahrheit deutlich häufiger ran. Hinzu kommt so manch unappetitliches Detail in den fremden Uniformen.

Keinen Monat später hat er eine neue Arbeit. Bei einer Firma, die dringend Leute sucht. Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr Aufträge bearbeiten und aufgebrachte Kunden beruhigen. Und das Beste: Er bekommt mehr Geld.

Auf Anfragen reagiert der Frugal Father nicht, aber sein Blog zeigt: Das Leben meint es gut mit ihm – wie mit zahlreichen anderen Amerikanern auch. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Harris Interactive unter 2.000 Arbeitgebern bestätigt das. Fast jeder zweite Befragte (44 Prozent) will in den kommenden sechs Monaten Leute in Vollzeit einstellen.


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