Aufschwung wie gedruckt
Ausgelutschter Aktienmarkt
So sieht es auch Michael Keppler. Der aus Ingolstadt stammende Vermögensverwalter lebt seit über 30 Jahren in New York und kennt die Mentalität entsprechend gut. „Die Menschen sind sehr pragmatisch, eher optimistisch und haben einfach mehr Drive, wenn sie eine Situation verbessern wollen“, erzählt der Gründer und Inhaber von Keppler Asset Management.
US-Aktien hat Keppler trotzdem in seinen Portfolios untergewichtet: „Die Wall Street ist einer der teuersten Märkte der Welt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 2,5, die Dividendenrendite bei gerade mal 2,05 Prozent.“ Für ihn als Value-Investor reicht das nicht aus. Auch Kaldemorgen macht sich derzeit nichts aus US-Aktien: „Die wirtschaftliche Dynamik ist hinreichend in den Kursen enthalten.“
Hinzu kommt eine Gefahr, die über den Märkten schwebt und aus den unkonventionellen Maßnahmen der Fed resultiert. Denn mit ihren stetigen Käufen hat sie die Aktien und Anleihemärkte von neu gedrucktem Geld abhängig gemacht.
Wie ein kalter Entzug aussehen könnte, hat bereits der Mai gezeigt. Nachdem Fed-Chef Ben Bernanke angedeutet hatte, er wolle die Geldflut zurückfahren (englisch: Tapering), sobald die Wirtschaft läuft, sackten Anleihe-, Aktien und Rohstoffmärkte rund um den Globus im Gleichschritt weg (DAS INVESTMENT 09/2013).
>>> vergrößern
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.