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Aufschwung wie gedruckt

Lesedauer: 10 Minuten
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Wenn die Fed am Geldhahn dreht

„Tapering wird irgendwann nicht mehr zu vermeiden sein“, sagt Nick Mustoe, der für Invesco zwei globale Nebenwertefonds managt. Nur den tatsächlichen Effekt könne niemand vorhersehen, „weil wir in Sachen Geldpolitik komplett auf Neuland sind“.

Er sieht’s pragmatisch. Sollten die Märkte einbrechen, will er in den am härtesten getroffenen Gebieten günstig zukaufen. Virginie Maisonneuve, Chefin für globale Aktien bei Schroders, sähe einen Rückzug der Fed sogar positiv: „Es wäre ein Signal, dass die Normalisierung der Wirtschaft läuft und dass die Behörden die Nahtod-Situation der Wirtschaft als bewältigt betrachten.“


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Würde die Fed ihre Geldpolitik ohne Wachstumsschub eindämmen, könnte das Europa 0,75 bis ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten, hat der Internationale Währungsfonds (IWF) errechnet. Mexiko und Kanada würden ein bis 1,25 Prozent verlieren und die USA sogar mehr als 1,25 Prozent. Auch der IWF lässt damit kaum einen Zweifel daran, dass die Fütterung der Fed die Wirtschaft wieder auf gepäppelt hat.

Grundsätzlich lässt sich feststellen: Die Kritik an der Geldschwemme ist umso stärker, je weniger institutionalisiert der Autor ist. Kaum ein Volkswirt einer Großbank wird je den Segen der Fed-Flut an zweifeln. Auch viele Wirtschaftsinstitute geben sich eher gelassen. Unabhängige Vermögensverwalter wie Bert Flossbach aus Köln oder Keith Dicker von der kanadischen Ice-Cap Asset Management sehen in der Fed dagegen den Totengräber des Papiergeldsystems.

So erinnert Dicker da ran, dass die US-Notenbank die Spekulationsblase am Häusermarkt mit erschaffen hat – nachdem sie zuvor schon die Hightech-Blase verursacht hatte, indem sie einen Hedgefonds rettete. Dicker meint den Long-Term Capital Management (LTCM) von John Meriwether, der die Weltwirtschaft 1998 in den Abgrund zu ziehen drohte. „Die Greatest Hits der Fed sind alles Mögliche, aber nicht großartig“, meint Dicker.


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