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Finexity-Gründer und Vorstand Ausblick 2021: Anleger an die digitale Macht

Bankenviertel in Frankfurt
Bankenviertel in Frankfurt: Klassische Finanzdienstleister könnten durch Blockchain-Anwendungen und Decentralized Finance künftig an Bedeutung verlieren, so Paul Huelsmann von Finexity. | Foto: imago images / epd

Der Investmentmarkt steht nicht erst durch die Entwicklungen im letzten Jahr unter Innovationsdruck, aber einige Prozesse und Kundenwünsche wurden durch die Pandemie zusätzlich beschleunigt und verstärkt. Während viele Bereiche des öffentlichen Lebens bis heute heruntergefahren werden mussten, wurde der Wert von digitalen Lösungen umso deutlicher und die Nachfrage danach größer. Bezüglich Fragen der Geldanlage bedeutet das: Digitale Beratungs- und Vertriebswege müssen spätestens jetzt professionalisiert werden. Gleichzeitig stehen die 20er Jahre des 21. Jahrhunderts im Namen der Kundenorientierung und neuer Machtverhältnisse auf dem Investmentmarkt.

Blick auf den Handel

Um die Marktentwicklungen für die Nachfrageseite – also die Anleger – abzuschätzen, lohnt sich ein Blick auf den Handel, der als Vorbote für Veränderungen im Kundenverhalten auch in anderen Branchen verstanden werden kann. Der Online Monitor 2020 des Handelsverband Deutschlands zeigt deutlich, dass der Onlinehandel ein zunehmendes Wachstumstempo verzeichnet. Dabei verringern Mobilgeräte die Zugriffsschwelle und erhöhen zudem die Kauffrequenzen. Zentrale Marktplätze wie Amazon oder Zalando gewinnen weiter Marktanteile. Zudem wachsen die online-affinen Altersgruppen mehr und mehr in kaufkräftige Altersgruppen hinein.

Finanzbranche befindet sich in der Transformation

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Der rasante Kundenzuwachs bei Neo-Banken und Robo-Advisors zeigt deutlich, dass sich auch die Finanzbranche bereits mitten in einer vergleichbaren Transformation befindet. Die comdirect Fintech Studie 2020 kommt zu dem Ergebnis, dass unter den Finanz-Startups in Deutschland die Kategorie der Investment-Startups am schnellsten wächst. Die Nachfrage nach einfachen und mobilen Anlagemöglichkeiten nimmt stetig zu. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung schneller und stärker vorangetrieben, als wir es noch vor einem Jahr erwartet hätten. Und so kann man schon heute davon ausgehen, dass Finanzgeschäfte – sofern alle Informationen, Kosten und Zuwendungen transparent und verständlich dargestellt werden – in Zukunft mehrheitlich digital abgewickelt werden.

Neue Generation von Investoren wächst heran

Neben der fortschreitenden Digitalisierung verändert sich auch die Portfolioallokation. Mit den Kindern der sogenannten Babyboomer wächst eine neue Generation von Investoren heran, die selbstbestimmt nach alternativen Kapitalanlagen sucht, zu denen zunehmend langfristige und auch digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen oder Investment-Token von Sachwerten zählen. Mit teilweisen Überschneidungen kann das Heranwachsen einer Erbengeneration beobachtet werden – ebenfalls eine bedeutende Zielgruppe für Finanzdienstleister. Laut dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) werden in Deutschland von 2015 bis 2024 3,1 Billionen Euro vererbt und damit so viel wie nie zuvor. Bei einem Gesamtvermögen aller privaten Haushalte von gut elf Billionen Euro wechseln also knapp drei von zehn Vermögenseuro ihren Besitzer. Auch hier wird der Generationenwechsel deutlich: Die Nachkriegsgeneration konnte von dem schnellen Wirtschaftswachstum in der jungen Bundesrepublik profitieren und Vermögen aufbauen, welches nun in Form von Immobilien (47 Prozent), Geldvermögen (43 Prozent) und Sachvermögen (10 Prozent) vererbt oder verschenkt wird. 2Dabei wird das Geldvermögen in den meisten Fällen nicht ausgegeben, sondern als Altersvorsorge angelegt (Quelle: FAZ, 2020).

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