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Ausblick 2024: Das große Bond-Comeback – Teil 3
Welche Trends den Fondsvertrieb im Jahr 2024 bestimmen dürften, scheint für viele der von DAS INVESTMENT befragten Experten klar: auskömmliche Investments ohne übertriebenes Risiko, nachhaltige Konzepte und digitale Prozesse. Alle drei Trends sind schon gut gereift, haben aber vor dem Hintergrund einer zähen Rezession hierzulande, überbordenden Regelwerken und ausufernden geopolitischen Konflikten wenig an Aktualität verloren.
Anleger nehmen wieder Festverzinsliches ins Visier
Im Wirtschaftsabschwung suchen Anleger insbesondere nach sicheren Strategien. Und Anleihen rücken dank üppiger Renditen ebenso wie Mischfonds wieder vermehrt in ihr Blickfeld. An einer fortschreitenden Digitalisierung führt kein Weg vorbei, wollen Anbieter und Vertrieb auch weiterhin junge Menschen und somit neue Kunden erreichen.
Dabei die wohlhabende ältere Zielgruppe nicht zurückzulassen, erfordert einen anspruchsvollen Spagat, der wohl kaum ohne flankierende menschliche Berater gelingen kann. Dass nachhaltige Investments dagegen längst eine zentrale Rolle im Fondsvertrieb spielen, gilt unter den Experten als Konsens.
Aufgrund der Menge werden wir die Antworten der Asset Manager nicht in einem einzigen Beitrag unterbringen, sondern die Statements der Experten als mehrteilige Serie aufbereiten. Die weiteren Beiträge dieser Serie finden Sie hier:
„Schneller Zugang auf digitalem Weg“
Dag Rodewald, Leiter UBS ETF in Deutschland und Österreich
DAS INVESTMENT: Welche wichtigen Markttrends beobachten SIe?
Dag Rodewald: Laut den neuesten Zahlen werden in Europa dieses Jahr mehr als 130 Millarden US-Dollar an Neugeldern eingesammelt, was eine starke Nachfrage auch 2024 erwarten lässt. Zudem stehen digitale Lösungen im Fokus. Der schnelle Zugang zu Informationen und Produkten über digitale Wege wird für Investoren immer wichtiger.
Welche Anlagestrategien werden 2024 besonders gefragt sein?
Rodewald: Aufgrund des Zinsumfeldes werden Anleihen-ETFs interessant sein, eventuell Lösungen mit längerer Duration, sollte sich abzeichnen, dass Zinsen wieder fallen. Auch bei Green-Bond-ETFs sowie Anleihen-ETFs von Entwicklungsbanken sehen wir gute Renditechancen, denn sie verbinden eine interessante Verzinsung mit einer guten Story.
Wie sehen Ihre vorrangigen Vertriebsvorhaben aus?
Rodewald: Wir erhalten ein breites Interesse von Vermögensverwaltern, Banken, Versicherungen, aber auch Pensionskassen, Stiftungen und kirchliche Investoren. Unser Fokus bleibt hier unverändert, allerdings wird der direkte Zugang zum Retail-Kunden für uns immer wichtiger.
Welche Meilensteine streben Sie bei der Digitalisierung als nächstes an?
Rodewald: Vor allem bei der Ansprache von Retailkunden kann uns die Digitalisierung enorm helfen.
Wie wollen Sie Nachhaltigkeit fördern?
Rodewald: Nachhaltigkeit ist für uns unverändert wichtig. Wir verwalten beinahe 35 Milliarden Euro in nachhaltigen ETFs, das sind knapp 40 Prozent unseres verwalteten Vermögens. 2023 haben wir einen wesentlichen Anteil unser Nettoneugelder mit Nachhaltigkeits-ETFs generiert. Wir sehen den strukturellen Trend hin zu nachhaltigen Lösungen daher intakt.