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Ausblick 2025: Zwischen Schulden-Tsunami und Private Markets
Rund um den Globus sinken in wichtigen Wirtschaftszonen die Zinsen. Damit soll auch die Weltkonjunktur kräftig durchstarten. Also Volldampf voraus auf den Kapitalmärkten? Die Branchenexperten sind zuversichtlich.
Eine neue Administration in den USA und vorgezogene Neuwahlen in Deutschland, in führenden Volkswirtschaften geht es politisch hoch her. Die Protagonisten der Asset-Management-Branche sehen einen Schub für die Aktienkurse voraus, den nicht zuletzt auch der Abwärtstrend der Leitzinsen in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union noch verstärken dürfte.
Nach der Tech-KI-Auslese 2024 soll der Bullenmarkt im kommenden Jahr deutlich mehr Branchen erfassen, wie auch Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver in seinem Ausblick auf 2025 prognostiziert. Und auch den Nebenwerten trauen die Asset Manager einiges zu. Das wiederbelebte Zinsniveau soll Anleger aber auch überzeugen, mehr in Festverzinsliches zu investieren.
Renditen bei Anleihen und Aktien mit Rückenwind
Das derzeitige Vorgehen der Währungshüter von Fed und EZB dürfte dem nicht im Weg stehen, meinen viele Experten, da die zähe Inflation eine Rückkehr zu früheren Minizinsen verhindert und Anleihenfonds zudem der Risikostreuung dienen können. Das belegt eine aktuelle Studie von Union Investment, deren Autoren zu dem Ergebnis kommen, dass in der nächsten Dekade Anleihen dauerhaft höhere Renditen liefern, weil die Weltwirtschaft wächst. Das Comeback des Rentenmarkts erfolgt demnach auf breiter Front, von Staatsanleihen über Unternehmenstitel bis hin zu Wandelanleihen.
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Rund um den Globus sinken in wichtigen Wirtschaftszonen die Zinsen. Damit soll auch die Weltkonjunktur kräftig durchstarten. Also Volldampf voraus auf den Kapitalmärkten? Die Branchenexperten sind zuversichtlich.
Eine neue Administration in den USA und vorgezogene Neuwahlen in Deutschland, in führenden Volkswirtschaften geht es politisch hoch her. Die Protagonisten der Asset-Management-Branche sehen einen Schub für die Aktienkurse voraus, den nicht zuletzt auch der Abwärtstrend der Leitzinsen in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union noch verstärken dürfte.
Nach der Tech-KI-Auslese 2024 soll der Bullenmarkt im kommenden Jahr deutlich mehr Branchen erfassen, wie auch Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver in seinem Ausblick auf 2025 prognostiziert. Und auch den Nebenwerten trauen die Asset Manager einiges zu. Das wiederbelebte Zinsniveau soll Anleger aber auch überzeugen, mehr in Festverzinsliches zu investieren.
Renditen bei Anleihen und Aktien mit Rückenwind
Das derzeitige Vorgehen der Währungshüter von Fed und EZB dürfte dem nicht im Weg stehen, meinen viele Experten, da die zähe Inflation eine Rückkehr zu früheren Minizinsen verhindert und Anleihenfonds zudem der Risikostreuung dienen können. Das belegt eine aktuelle Studie von Union Investment, deren Autoren zu dem Ergebnis kommen, dass in der nächsten Dekade Anleihen dauerhaft höhere Renditen liefern, weil die Weltwirtschaft wächst. Das Comeback des Rentenmarkts erfolgt demnach auf breiter Front, von Staatsanleihen über Unternehmenstitel bis hin zu Wandelanleihen.
Ähnliches gilt für die Börse, wo nach den großen Technologiekonzernen nun auch kleinere Gesellschaften durchstarten können. Dazu gehören solche, die am Megatrend der künstlichen Intelligenz teilhaben. Den cleveren Programmen trauen nicht wenige zu, künftig auch das Asset Management selbst veredeln zu können. Dagegen hat Nachhaltigkeit als Investment an Momentum verloren. Nicht jedoch als wichtiges Regelwerk, dessen neue Vorgaben Fondsanbieter voll im Blick haben dürften.
Aufgrund der großen Zahl werden wir die Statements der Asset Manager nicht in einem einzigen Beitrag sammeln, sondern die Prognosen der Experten als mehrteilige Serie aufbereiten. Lesen Sie im Folgenden den ersten Teil der Ausblicke aufs kommende Fondsjahr.
Und hier finden Sie die weiteren Teile unserer Umfrage:
Alexander Koch, Vertriebsleiter bei Amundi
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Der Ausgang der Wahl hat natürlich eine hohe Relevanz für alle internationalen Märkte und die globale Wirtschaft. Wir müssen mit einer härteren Gangart der Amerikaner rechnen: Sei es in der grundlegenden Rivalität zu China, den aktuellen geopolitischen Krisen oder der internationalen Konkurrenz in Wirtschaft und Handel – insbesondere auch zu Europa. Dennoch sollte Europa sich selbstbewusst zeigen.
Was die europäische Industrie gerade im technologischen Bereich zu bieten hat, ermöglicht es ihr, zu einem interessanten und auch starken Partner zu werden – nicht nur für die USA aber insbesondere für die USA, wenn es um die Herausforderung durch den chinesisch-russischen Block geht. 2025 ist es also extrem wichtig, dass die Europäer im Sinne einer selbstbewussten Positionierung ihre Rahmenbedingungen verbessern. Das betrifft vor allem die viel zu starke Bürokratie und Regulierung innerhalb der EU.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
ETFs schreiben seit geraumer Zeit eine Erfolgsgeschichte und diese wird sich auch 2025 fortschreiben. ETFs sind leicht verständlich und ermöglichen es Kunden jeder Altersklasse, sich mit Kapitalmarktprodukten vertraut zu machen. Aber je nachdem was der Kunde für sich sucht, haben immer auch aktiv gemanagte Fonds ihre Berechtigung ebenso wie Money-Market-Lösungen.
Für uns als Amundi ist daher es wichtig, dass wir alle wesentlichen Asset Klassen anbieten können, um unsere Kunden entlang ihrer Bedürfnisse zu bedienen. Mit unserer neuen Plattform Amundi Alpha Associates haben wir nun auch unser Angebot im Bereich Private Markets verbessert und mit dem Amundi Private Markets Eltif kurz Prima ein Produkt, dass sich an alle interessierten Kundengruppen richtet. Diversität in der Angebotspalette ist heute einer der entscheidenden Faktoren.
Welche Innovationen haben Sie in der Pipeline?
Neben passiven Produkten sehen wir künftig auch Potenzial, mit gezielter Titelauswahl und einem reaktionsschnellen Management, gerade in volatilen Märkten, Mehrwert zu schaffen. Aktives Alpha wird auch in einer zunehmend passiven Welt seinen Platz haben, denn man braucht für jede Marktphase und jedes Kundenbedürfnis die passenden Lösungen. Viele, insbesondere institutionelle Investoren sind daher auch bereit, für solche Mehrwertdienste höhere Gebühren zu zahlen. Aber auch im Retail-Segment sehen wir Veränderungen.
Mehr und mehr Menschen, jung wie alt, interessieren sich neuerdings für Anlageprodukte und bleiben selbst dann investiert, wenn der Markt volatil ist und die Kursentwicklung nicht stetig nach oben verläuft. Wir haben einen guten Mix an Produkten für genau diese junge Zielgruppe, die wir durch eine freche, attraktive Ansprache und durch edukative Inhalte 2025 noch stärker an Kapitalmarktprodukte heranführen wollen.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
KI ist generell ein wichtiges Thema und ein ungebrochener Trend, vor allem langfristig. Im zweiten Halbjahr 2024 haben wir allerdings gesehen, dass der KI-Markt nun mehr in die Breite geht und die Fokussierung auf exponierte Pioniere wie Chat GPT zurückgeht. Es werden allerdings nicht alle KI-Unternehmen ihre Preise auf Dauer halten können, weshalb Investoren nun selektiver werden dürften. Zudem befinden wir uns in einer Art Zwischenphase, die aktuell mehr für Value-Titel oder defensive Sektoren spricht. Und zum Thema Nachhaltigkeit. ESG ist gekommen um zu bleiben – insbesondere für institutionelle Kunden.
Christoph Schwarzmann, Leiter Partnervertrieb DACH bei Bantleon
Welche Produkte werden besonders gefragt sein und wo liegen die Gründe dafür?
Aktienfonds dürften weiter gefragt sein, aufgrund des Zinsniveaus aber auch Anleihenfonds erneut guten Zuspruch finden – bei Bantleon insbesondere die Themen Corporate Hybrids und Wandelanleihen.
Welche Innovationen haben Sie in der Pipeline?
Seit Oktober 2024 bieten wir Anlegern mit drei Wandelanleihen-Fonds Zugang zu diesem interessanten Segment, darunter das vielfach ausgezeichnete Flaggschiff Bantleon Global Convertibles Investment Grade. Mit Bantleon Global Equities Protect haben wir eine innovative Strategie, um an Kurschancen globaler Aktien zu partizipieren, in Kombination mit einer aktiven Steuerung der Aktienquote und einem intelligenten Wertsicherungsmodell.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit werden eine wichtige Rolle spielen. Deshalb managen wir bereits seit 2018 mit Bantleon Changing World einen nachhaltigen Multi-Asset-Fonds, der gezielt die langfristigen Chancen dieser Trends nutzt, in Verbindung mit einer nachhaltigen Ausrichtung. Sehr gute Ergebnisse im Peergroup-Vergleich und ein starkes ESG-Rating machen ihn zu einem guten Basis-Investment.
Alexander Fenn, Deutschland-Vertriebsleiter bei Flossbach von Storch
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Mit dem Wahlsieg Donald Trumps wird sich der Trend weltweit wachsender Schulden weiter fortsetzen, mehr noch: er wird sich möglicherweise sogar noch beschleunigen. Die Trump’sche Kombination aus schuldenfinanziertem Wachstum und Importzöllen könnte die Inflationsraten erneut anschieben. In diesem Umfeld brauchen Anlegerinnen und Anleger nicht zuletzt liquide Sachwerte, allen voran die Aktien guter Unternehmen.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
Das lässt sich pauschal leider nicht sagen, da die persönlichen Bedürfnisse und Anlageziele der Anleger – weitgehend unabhängig vom Umfeld – mitunter sehr verschieden sind. Es spricht nach vorne schauend Vieles für gute, reine Aktienfonds – und genauso viel für gute, flexible Multi-Asset-Produkte, die den zuvor beschriebenen Sachwertefokus mit abbilden. Genauso gibt es Argumente, die für sehr opportunistisch investierende Rentenfonds sprechen.
Welche Innovationen haben Sie in der Pipeline?
Wir fühlen uns sehr wohl mit unserer Produktpalette, die aus guten Gründen nicht allzu groß ist. Insofern ist da von uns produktseitig nicht allzu viel zu erwarten; unsere bereits aufgelegten Publikumsfonds haben sich zudem über viele Jahre bewährt.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
Sie spielen sicherlich eine große Rolle – vor allem aber auf Ebene der einzelnen Unternehmen. Will heißen, wir als Investoren müssen sehr genau darauf schauen, wie Unternehmen, in die wir investieren, mit beiden Themen umgehen. Was wir sicherlich nicht tun werden: Themenfonds auflegen, die dann mit dem Etikett KI oder ESG versehen werden. Marketing-Gags sind unsere Sache nicht.
Ulrich Cord, Leiter Wholesale und ETF bei Invesco Deutschland
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Für das Jahr 2025 erwarten wir, dass die US-Zinspolitik und die Präsidentschaft von Donald Trump die Kapitalmärkte stark beeinflussen werden. Historisch zeigen US-Aktienmärkte im ersten Jahr nach den Wahlen positive Entwicklungen, und wir rechnen mit Zinssenkungen und einer sanften Landung der US-Wirtschaft. Dies könnte die Märkte zusätzlich beflügeln, wobei mögliche Steueränderungen und die Unberechenbarkeit Trumps auch Unsicherheiten schaffen.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
Besonders gefragt sind US-Aktienprodukte und ETFs, die von Trumps pro-amerikanischer Politik profitieren, wie Small und Mid Caps, die sich auf den Binnenmarkt konzentrieren. Aktiv gemanagte Fonds bieten in Europa und Schwellenländern Potenzial, da sie auf stabile Geschäftsmodelle setzen, die weniger vom politischen Makroumfeld abhängen.
Welche Innovationen haben Sie in der Pipeline?
Innovationen erwarten wir bei gleichgewichteten Ansätzen und aktiv gemanagten ETFs, die durch Faktorprämien Überrenditen anstreben.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit bleiben weiterhin einflussreich, wobei insbesondere regulatorische Anforderungen die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten antreiben.
Patrick Sobotta, Geschäftsführer für Zentral und Osteuropa bei Natixis Investment Managers
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Die für 2025 erwarteten politischen Veränderungen in den USA und Deutschland könnten die Volatilität an den Kapitalmärkten erhöhen. Daher rücken alternative Anlagen und Anleihen in den Fokus, um Stabilität und Diversifikation zu bieten.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
Angesichts hoher Staatsverschuldung und inflationsfördernder Politik bleibt die Themen Stabilität und Diversifikation zentral. Deshalb setzen wir im Fixed-Income-Bereich auf flexible Strategien: Der Alpha Bond Fund von DNCA konzentriert sich auf Staatsanleihen, während die Credit Conviction-Strategie Unternehmensanleihen abdeckt. Loomis Sayles ergänzt mit dem Disciplined Alpha und dem Sustainable Euro Credit unser Fixed-Income-Angebot, um flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können.
In einem Umfeld sinkender Zinsen bieten wir mit Ostrum einen starken Partner im Bereich Liquiditätsmanagement und Geldmarkt-Plus-Produkten – für Investoren, die Flexibilität und Sicherheit priorisieren.
Um der steigenden Nachfrage nach Private-Markets-Investments zu begegnen, lancieren wir mehrere Eltif-2.0-Produkte und arbeiten eng mit Flexstone im Bereich Private Equity sowie Mirova für Infrastruktureinvestitionen zusammen. Unsere „Private Asset Academy“ vernetzt Investoren, Produktanbieter und Berater, um den Wissensaustausch in einem dynamischen Marktumfeld zu fördern.
In einem sich wandelnden Marktumfeld sind Aktienlösungen unverzichtbar. Hier setzen wir auf die Expertise unserer Manager DNCA, WCM, Harris und Ossiam, um unseren Kunden optimale Anlagechancen zu bieten und individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Dan Sauer, Leiter Institutional und Wholesale-Vertrieb Zentraleuropa bei Nordea Asset Management
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Rasant, aber nicht nur aufwärts – so dürfte es wohl 2025 an den Kapitalmärkten zugehen. Politisch getriebene Schwankungen werden uns wohl erhalten bleiben. Ein überraschendes Comeback könnte Europa feiern. Neues Selbstvertrauen gegenüber den globalen Partnern, Investitionen in die heimische Wirtschaft und eine konsequente Umsetzung der grünen Transformation könnten sich als Initialzündung für europäische Aktien erweisen.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
Transformation und Engagement für den Wandel zum positiven, das bleiben auch bei Fonds die großen Themen. Außerdem werden viele Anleger weiterhin in die großen Wachstumsaktien investieren wollen, ohne dabei zu sehr ins Risiko gehen zu wollen. Hier haben wir neue Lösungen parat. Außerdem punkten wir mit marktführenden Lösungen bei stark unterschätzten Anlageklassen wie Pfandbriefen. Die bieten Langeweile beim Risiko, aber viel Freude bei den Renditen – wenn man es richtig macht.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
Was wir auch 2025 nicht tun werden, ist, Trends hinterherzulaufen. Unsere Anlagestrategien greifen gesellschaftliche Entwicklungen auf, um Kunden Mehrwert zu liefern. Dekarbonisierung von Portfolios bleibt ein großes Thema, auch Lösungen für den Klimaschutz. Bei anderen großen Trends sind unsere Kunden ebenfalls dabei, aber im Rahmen diversifizierter und risikokontrollierter Strategien.
Beate Meyer, Wholesale-Leiterin Deutschland bei UBS Asset Management
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Wir erwarten weiterhin Potenzial für sinkende Zinsen sowie eine resiliente US-Wirtschaft, die dem Aktienmarkt Auftrieb geben dürfte. Besonders vielversprechend erscheinen Small Caps, für die wir eine Renaissance prognostizieren. Diese Unternehmen könnten durch Agilität und Innovationsstärke verstärkt das Interesse von Investoren auf sich ziehen.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
Themenfonds abseits großer Indizes, die gezielt auf Small Caps setzen, bleiben gefragt. Unternehmen, die sich auf zentrale Zukunftsthemen fokussieren und nicht in etablierten Marktkapitalisierungen vertreten sind, erweisen sich hier als besonders attraktiv.
Welche Innovationen haben Sie in der Pipeline?
Im Bereich Private Markets entwickeln wir spezialisierte Produkte und haben dafür unsere Wealth- und Asset-Management-Kompetenzen gebündelt. Besonders Infrastrukturinvestments werden 2025 im Fokus stehen, sowohl für institutionelle Investoren als auch im Wholesale-Bereich für private Anleger.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
Nachhaltigkeit verstehen wir weniger als Trend, sondern zunehmend als regulatorische Notwendigkeit, die ab 2025 durch neue Vorschriften weiter an Bedeutung gewinnt. Künstliche Intelligenz sehen wir vor allem als unterstützendes Instrument im Portfoliomanagement, wobei der menschliche Faktor für uns unverzichtbar bleibt. Darüber hinaus birgt KI Potenzial als Investmentthema, besonders im Segment innovativer Small Caps.
Kerstin Knoefel, Leiterin Privatkunden bei Union Investment
Welche wichtigen Trends sehen Sie auf den Kapitalmärkten?
Die Perspektiven an den Kapitalmärkten bleiben aussichtsreich, trotz möglicher geopolitischer Spannungen, die ein Unsicherheitspotenzial darstellen. Die Weltwirtschaft wächst, die Leitzinsen sinken und die Unternehmensgewinne steigen. Dieser Mix ist gut für Aktien.
Auf Indexebene erwarten wir einen zweistelligen Zuwachs bei den Gewinnen, was eine gute Ausgangslage für weitere Kurssteigerungen bildet. Dabei dürften mehr Sektoren und Unternehmen in der Breite profitieren. Die Verschiebungen der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verändern auch die Perspektiven für einzelne Anlageklassen.
Bei Staatsanleihen dürfte beispielsweise die steigende Staatsverschuldung in den USA auf längere Sicht renditetreibend wirken, vor allem bei längeren Laufzeiten. Rohstoffe wiederum können einen wertvollen Beitrag zur besseren Diversifikation im Depot leiste. Zum einen vor dem Hintergrund der grünen Transformation der Wirtschaft, zum anderen aber auch als Risikoversicherung. Für die Kapitalanlage sollte im kommenden Jahr besonders gut zwischen Risikominimierung und Renditeorientierung abgewogen werden.
Wie wird sich die Fondsnachfrage entwickeln?
Ein großer Fokus liegt auf Rentenfonds. Angesichts des begonnen Zinssenkungszyklus rechnen wir jedoch mit einer Verschiebung von Kurzläufern hin zu Fonds mit einer höheren Duration bzw. Rentenlaufzeitfonds mit längeren Restlaufzeiten. Diese Fonds bieten die Möglichkeit, das auskömmliche Zinsniveau für einen längeren Zeitraum zu sichern.
In den Bereichen Aktien und Multi Asset blicken wir ebenfalls auf eine gute Wertentwicklung und ein konstruktives Marktumfeld, sodass wir auch hier mit einer positiven Absatzentwicklung rechnen. Daneben haben wir auch im Bereich Infrastruktur mit Uniprivatmarkt Infrastruktur Eltif ein Produktangebot mit langfristig hohem Potenzial.
Unabhängig von der Anlageklasse liegt der Fokus in der Marktbearbeitung weiterhin auf Sparplänen, da hiermit die Menschen sehr gut an die Wertpapieranlage herangeführt werden können.
Welche Innovationen haben Sie in der Pipeline?
Wir bauen unser Angebot an vermögensverwaltenden Lösungen aus. Im nächsten Jahr werden wir den Kunden der genossenschaftlichen Banken eine Vermögensverwaltung anbieten, die individualisierbar ist und durch künstliche Intelligenz unterstützt wird. Einzelheiten dazu werden wir voraussichtlich noch Ende des Jahres bekannt geben.
Welche Rolle werden Megatrends wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit künftig spielen?
Das Thema Nachhaltigkeit wird in den USA auch nach dem Sieg der Republikaner nicht verschwinden, aber der Umgang damit wird pragmatischer werden. Wo es den USA nutzt, werden nachhaltige Themen unter dem Radar weiter verfolgt - etwa dann, wenn die Produktion in den USA erfolgt und Jobs geschaffen werden. Beispiele dafür sind Photovoltaik, Autos oder Batterien. Das Klima-Thema verschwindet also nicht, nur weil es ein anderer Präsident ist.
Aber die Umsetzung wird schwieriger, da nicht alle an einem Strang ziehen und die Regulierung aufgeweicht wird. Wir erwarten, dass die weltweite grüne Transformation zu einer CO2-armen Wirtschaft trotz möglicher Verlangsamungen weitergehen wird. Beim Thema Künstliche Intelligenz müssen sich die Geschäftsmodelle in der Breite noch entwickeln. Wir werden genau darauf achten, welche Lösungen sich für die Unternehmen auszahlen und wie gewinnträchtig sie sein werden.
Derzeit befinden wir uns noch in einem Investitions-Superzyklus für Künstliche Intelligenz, deren Auszahlphase erst noch kommen muss. Am Kapitalmarkt wird das Thema daher zentral bleiben, aber von einer Reifephase mit mehr Berechenbarkeit ist es noch ein Stück entfernt.