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Ausblick auf die Weltwirtschaft „Wir erwarten 2018 das neunte Jahr des Aufschwungs“

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Brexit wirft Schatten voraus

In den meist wohlklingenden Prognosen für Europa sind kritische Töne nur schwer zu überhören, obwohl die Wirtschaft auf breiter Front zulegt (siehe Tabelle unten). Schuld sind die Briten, die aus der Europäischen Union ausziehen wollen, dem Hauptzielgebiet des deutschen Außenhandels. Die Lasten der Trennung können enorm ausfallen: „Der Brexit bringt allseitig Milliardenverluste“, warnt Ifo-Chef Fuest.

Der Ausstieg werde sowohl in Großbritannien als auch in den anderen 27 EU-Ländern erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten, weil die Handelskosten stark zunähmen. „In Großbritannien übersteigt dieser Schaden bei Weitem die Einsparungen durch den entfallenden Nettobeitrag zum EU-Haushalt“, sagt Fuest. Die Ausstiegskosten für die Rest-EU beziffert der Wirtschaftsexperte mit 44 Milliarden Euro: „Der Brexit kennt nur Verlierer.“

Das neunte Jahr des Aufschwungs

Stefan Kreuzkamp, Deutsche AM

Trotz dieser eher durchwachsenen Lage blickt die Deutsche Asset Management (Deutsche AM) unter dem Strich optimistisch voraus: „Wir erwarten 2018 das neunte Jahr des Aufschwungs. Die Rally ist noch nicht zu Ende“, sagt Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp. Zwar sei der Konjunkturzyklus schon weit fortgeschritten, dennoch dürften sich Aktienmärkte und Weltwirtschaft weiterhin gut entwickeln.

„Selten haben sich in der jüngeren Geschichte so wenige Länder in einer Rezession befunden wie in diesem Jahr, nur 3 Prozent macht deren Anteil aus“, sagt Kreuzkamp. Erstmals seit zehn Jahren sollen die Unternehmensgewinne dem Experten zufolge in den USA, Europa, den Schwellenländern, Japan und China zugleich zweistellig wachsen.

Aktien 2018 auf Gewinnerseite

Diese glänzende Perspektive teilt Credit-Suisse-Mann Varnholt und sieht vor allem Aktien 2018 auf der Gewinnerseite: „Weil die Weltwirtschaft stärker wächst als die Löhne, klettern weiterhin die Gewinnmargen nach oben.“

Für gewöhnlich sei die durch Investitionen getriebene späte Phase eines Aufschwungs besonders aktienfreundlich, weil sie Abschreibungen und Produktivität erhöhe sowie dem beschriebenen Lohndruck durch Automatisierung entgegenwirke. Da politische Börsen meist kurze Beine haben, dürfte auch das Wirrwarr in Berlin wohl ebenfalls ohne größere Folgen bleiben.

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