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Ausschüttung ist nicht alles Darauf müssen Anleger bei Dividendenaktien achten

„Wer auf Dividendenwerte setzt, geht weg vom spekulativen Charakter von Aktien und achtet mehr auf den Sachwert-Charakter“, sagt Christian W. Röhl, langjähriger Investor und Initiator der Research-Plattform dividendenadel.de, im Interview mit Handelsblatt online. Trotzdem seien Dividenden nicht die neuen Zinsen - denn die Kapitalmärkte seien nicht so sicher, wie der Spruch von den Dividenden als Zinsersatz vermuten lasse: An den Märkten gebe keine Garantien, stellt Röhl gleichzeitig klar.

Dividendenrendite auf jeden Fall über 1 Prozent

Wer einen dividendenortientierten Ansatz verfolge, sollte nicht allein auf die Höhe der Dividenden zu schauen. Denn hohe Dividendenrenditen können dem Anleger unter Umständen ein Warnsignal sein: Sie ergeben sich zum Beispiel auch, wenn der Kurs der Aktie abstürzt. Zu niedrig sollten sie andererseits auch nicht sein: Auf jeden Fall sollten sie über ein Prozent liegen, nennt Röhl als Hausnummer. Dabei sollte das ausschüttende Unternehmen über einen Wirtschaftszyklus hinweg Gewinne erwirtschaftet und langfristig ohne Unterbrechung eine Dividende gezahlt haben. Zehn Jahre ohne Dividendenkürzungen seien ein guter Anhaltspunkt, sagt Röhl.

Anleger sollten unemotional an die Sache herangehen und sich im Vorfeld einen Schlachtplan entwerfen, rät Dividenden-Fan Röhl. Anleger sollten wissen, ob sie in bestimmten Situationen eine Aktie weiter halten oder verkaufen möchte: etwa wenn ein Unternehmen etwa seine Dividende im Laufe der Zeit nie erhöht oder sie sogar ganz streicht.

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Kein ungeordnetes Aktien-Sammelsurium anlegen

Auch hinsichtlich der Ausschüttungsquote hat Röhl im Interview einen Tipp auf Lager: Die Unternehmen sollten nicht ihren gesamten Ertrag als Dividende ausschütten, da das ihre Substanz bedrohe. Einen Sweetspot sieht Röhl bei einer Quote von 25 bis etwa 75 Prozent – die Obergrenze dabei als Dreijahres-Durchschnitt gerechnet.  

Generell sollten Anleger nur kaufen, was sie auch verstehen. Ansonsten entstehe ein ungeordnetes Sammelsurium, ein „Jäger-und-Sammler-Depot“ nennt das Röhl. Wenn Anleger sich Dividendenaktien ins Portfolio holen, sollten sie auch im Nachgang ein Auge auf ihr Investment haben. Zumindest einmal pro Quartal sollten sie überprüfen, ob sich die Unternehmen wie angedacht entwickeln – und sich im Zweifel auch einmal ganz unemotional von einem zunächst als aussichtsreich bewerteten Investment trennen, rät Investment-Experte Röhl.

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