Austerität Schuld an wirtschaftlicher Trägheit?
Schlussfolgerung
Die Peripherie des Euroraums befindet sich seit 2008 in einer Rezession und Austeritätsmaßnahmen wird zunehmend die Schuld für die wirtschaftliche Trägheit gegeben. Auch wenn Austerität unzweifelhaft zur Rezession beigetragen hat, wurde diese auch von einer Kombination eines permanenten negativen Nachfrage- sowie Angebotsschocks getrieben.
Der negative Nachfrageschock in der Peripherie war permanenter als in einer gewöhnlichen Rezession, da die Haushalte in der Peripherie ihre Erwartungen über die Annäherungsgeschwindigkeit an die Kernstaaten des Euroraums nach unten anpassten. Ein permanenterer Angebotsschock entstand aus der Fehlallokation der Produktionsfaktoren vor der Krise, insbesondere des Faktors Arbeit.
Die Anpassung hin zu einer Allokation von Arbeitskräften und relativen Preisen, die mit kleineren Außenbeiträgen einhergeht, führt über eine Rezession. Dieser Anpassungsprozess kann wie in den meisten Fällen großflächiger Reallokation von Arbeitskräften eine lange Zeit dauern.
Wie viel Austerität oder was für eine Kombination aus Austerität und Schuldenerlass wirklich nötig war und ist, sind Themen, die weiterhin offen zur Debatte stehen. Es ist jedoch klar, dass Austerität eine Voraussetzung der nötigen Wiederangleichung relativer Preise ist, welche durch die Kreditblase nach der Euro-Einführung verzerrt wurden.
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