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Experten erwarten weitere Korrekturen Preise für Eigentumswohnungen sinken am stärksten

Neubaugebiet
Neubaugebiet: Die Häuserpreise sind im vergangenen Jahr gesunken, die Baukosten gestiegen. | Foto: Imago Images / Panama Pictures

Der Hauspreisindex des Immobilienfinanzierers Europace ist im Dezember 2022 erneut gesunken. Das teilte die Plattform mit, über die den Angaben zufolge jährlich mehr als 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt werden. Die Preise für Eigentumswohnungen fielen demnach mit knapp 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat am stärksten. Im Vergleich zum Vorjahr lag das Minus bei 4,2 Prozent.

Bei Bestandshäusern gingen die Preise im Vergleich zum November um 1,6 Prozent zurück – auf Jahressicht waren es 3,3 Prozent. Lediglich bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern meldet Europace eine weitestgehend stabile Entwicklung: Mit 0,2 Prozent gab es in diesem Segment nur einen leichten Rückgang. Bauen wurde allerdings im vergangenen Jahr deutlich teurer: Die Kosten stiegen seit Dezember 2021 um etwa 5 Prozent.

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Für den Gesamtmarkt verzeichnete Europace im Dezember einen Preisrückgang von 1,2 Prozent zum Vormonat. Im Vorjahreszeitraum reduzierten sich die Preise um 0,8 Prozent. Damit verfestige sich der Trend, meint Europace-Vorstand Stefan Münter: „Für 2023 rechnen wir frühestens in den Sommermonaten mit einer Entspannung des Marktes.“

Experten rechnen mit weiteren Korrekturen

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Mit weiteren Korrekturen am Immobilienmarkt rechnen auch Baufinanzierungsexperten, wie jüngst eine Befragung des Vergleichsportals Biallo unter großen Kreditinstituten, Versicherern und Kreditvermittlern zeigte. „Während der Pandemie war der Wohnimmobilienmarkt in Deutschland nicht nur robust, sondern glänzte mit zweistelligen Preisanstiegen – diese Zeiten sind vorbei“, sagt etwa Alexander Naumann, Prokurist und Bereichsleiter Kundenservice und Immobiliencenter bei 1822 direkt. Manche Studien gingen sogar von Preiseinbrüchen um bis zu zehn Prozent aus.Angesichts einer Inflationsrate in gleicher Höhe wäre das eine sehr deutliche Korrektur“, so Naumann weiter.

 

„Leichte Preisrückgänge in den Metropolregionen“ beobachtet die Allianz. „Ob die Preiskorrektur nachhaltig ist, hängt noch von weiteren Faktoren ab – wie der Schaffung von Wohnraum, Bevölkerungsentwicklung und Mietentwicklung“, so Baufinanzierungsleiter Stefan Kohler gegenüber Biallo. Mit einem stärkeren Preisrückgang sei bei Immobilienkapitalanlagen zu rechnen.

Energieeffizienz hat Einfluss auf den Preis

Neben regionalen Unterschieden erwarten die Experten auch, dass sich die Energieeffizienz von Immobilien künftig stärker im Preis niederschlägt: In Abhängigkeit vom energetischen Zustand werde es eine differenzierte Entwicklung der Immobilienpreise geben, prognostiziert etwa Andreas Küchle von der Sparda Bank Baden-Württemberg. „Aus unserer Sicht ist bei niedrigen Energieeffizienzklassen sogar ein Preisrückgang von 10 bis 20 Prozent vorstellbar.“

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