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Aviva-Schwellenländer-Experte Alistair Way Südostasien profitiert vom Handelskonflikt zwischen den USA und China

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In jüngster Zeit hat die US-Notenbank jedoch einen Wechsel zu einer gemäßigteren Geldpolitik vollzogen und China hat beschlossen, seine Wirtschaft entschlossener anzukurbeln, was beides eine erhebliche Entlastung für Asien und die breiteren Schwellenmärkte darstellt.

Wettbewerbsvorteil für Nachbarländer

Handelskriege bleiben zwar nach wie vor eine Bedrohung, doch die südostasiatischen Volkswirtschaften könnten dennoch davon profitieren, wenn es ihnen gelingt, den kurzfristigen Schaden überstehen. Große ausländische Elektronikunternehmen gehören zu den Unternehmen, die ihre Pläne zur Verlagerung ihrer Produktionsstätten aus China beschleunigen, um Zölle zu vermeiden. Thailand, Indonesien, Malaysia und Vietnam sind hierbei die Favoriten. Obwohl viele dieser Länder Waren nach China exportieren, haben sie noch viel Spielraum, um ihre Exporte in die USA zu erhöhen.

Nach Angaben der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) war Südostasien im letzten Jahr weltweit der größte Wachstumsmotor in Bezug auf ausländische Direktinvestitionen. Die Zuflüsse stiegen um elf Prozent auf ein Rekordniveau von 145 Milliarden US-Dollar und lagen damit höher als in Europa und China. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage gaben mehr als 70 Prozent der in Südchina tätigen US-Unternehmen an, dass sie erwägen würden, Investitionen zu verschieben oder ihre Produktion in andere Länder zu verlagern, wobei Südostasien das wahrscheinlichste Ziel ist.

Japanische Unternehmen, die in China Produktionsstätten aufgebaut hatten, um indirekt in den Westen zu exportieren, sind bereits auf dem Sprung. Bei der Bekanntgabe seiner Entscheidung, die Produktion seiner Autoradios im Oktober 2018 von China nach Thailand und Malaysia sowie nach Mexiko zu verlagern, begründete Panasonic diese damit, dass Trumps Drohung mit zusätzlichen Zöllen auf chinesische Importe seine jährlichen Gewinne um zehn Milliarden Yen (89 Millionen US-Dollar) verringern könnte. Andere Unternehmen wie Yokowo, Sumitomo und Daikin Industries haben ebenfalls damit begonnen, einige Produktionsstätten nach Südostasien zu verlagern.

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