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Aktualisiert am 29.01.2020 - 17:57 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 2 Minuten

AWD: Datenpanne, die dritte

AWD-Zentrale in Hannover
AWD-Zentrale in Hannover

Die Datenschutzskandale rund um den Finanzdienstleister AWD reißen nicht ab. Nachdem Unbekannte bereits im Herbst dem Nachrichtensender NDR 27.000 sensible Kundendaten zuspielten, hat der Sender nun von 12.000 weiteren Datensätzen Kenntnis erlangt. Neben Kunden- sind diesmal auch Mitarbeiterdaten dabei.

Die Mitarbeiterdatensätze enthalten persönliche Angaben über ehemalige und noch aktive Berater sowie Details über deren Versicherungsverträge. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Arbeitsverhältnis, zum Beispiel, ob ein Mitarbeiter ein Seminar bestanden hat, oder ob eine fristlose Kündigung erfolgt ist.

Die Kundendatensätze sind sogar noch detaillierter als bei der ersten Datenpanne im Herbst. Neben persönlichen Angaben, Telefonnummern, Berufsbezeichnung und Einzelheiten zu den mit AWD abgeschlossenen, größtenteils noch laufenden Versicherungsverträgen ist laut NDR bei mehreren hundert Kunden auch die Bankverbindung angegeben.

„Telefonische Stichproben von NDR Info bei Kunden haben ergeben, dass es sich um echte Daten handelt“, erklärt der Sender.

Das ist schon der dritte Datenskandal bei dem Finanzdienstleister. Nach der Datenpanne im Oktober 2009 fand NDR heraus, dass die Kundendaten von AWD für externe IT-Dienstleister sehr leicht zugänglich sind oder diesen sogar unnötigerweise zur Verfügung gestellt werden. 

AWD schließt unterdessen einen unberechtigten Zugriff auf aktuelle Daten aus dem IT-System aus. Die Daten seien veraltet – teilweise sogar mehr als 10 Jahre alt, erklärt das Unternehmen. „Dies legt den Schluss nahe, dass die Informationen aus demselben Datenpool stammen, den NDR bereits im Oktober 2009 medial genutzt hatte“, so der Finanzdienstleister.

Bei den Daten handelt es sich laut AWD um Buchauszüge, die im Zusammenhang mit Provisionsabrechnungen für Handelsvertreter erstellt werden müssen. „Die Weitergabe von Daten an die Handelsvertreter erfolgt demgemäß auf gesetzlicher Grundlage und ist datenschutzrechtlich zulässig“, so das Unternehmen. Falls es aufgrund krimineller Energie Einzelner zu einer unberechtigten Datenweitergabe gekommen sei, so liege dies außerhalb des Einflussbereiches von AWD und sei Sache der Strafverfolgungsbehörden, erklärte der Finanzdienstleister und forderte NDR auf, die Daten an die Staatsanwalt zu übergeben.

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