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Axa-IM-Fondsmanager „Für reine Euro-Staatsanleihefonds dürfte es richtig schwierig werden“

DAS INVESTMENT.com: In welchen Anleihesegmenten sehen Sie aktuell eindeutige Anzeichen einer Blase? Oder anders: Von welchen Segmenten sollten sich Investoren aufgrund eines signifikanten Rückschlagspotenzials auf absehbare Zeit fernhalten?

Alexander Froschauer: Anzeichen einer Blase kann man in allen Anlagekategorien erkennen, in denen die EZB als Käufer auftritt. Waren es zuerst nur Staatsanleihen und Pfandbriefe, zieht es sich jetzt bis in den Unternehmensanleihenmarkt. Demensprechend groß ist naturgemäß auch das Rückschlagpotenzial in all diesen Märkten, und ich denke auch nicht, dass sich ein einzelner Markt dem entziehen kann. Allerdings sind große Rückschläge in absehbarer Zeit kaum zu erwarten, solange die EZB an ihrem Vorgehen festhält beziehungsweise jederzeit weitere Maßnahmen treffen kann. Nennen sie mich altmodisch, aber aktuell würde ich mich von Staatsanleihen mit negativer Verzinsung fernhalten.

Als Auslöser für einen möglichen Kursrutsch am Rentenmarkt gilt die Angst vieler Bond-Anleger vor einer baldigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank Federal Reserve. Wann rechnen Sie mit einer Fortsetzung der Zinswende in den USA? Und welche Effekte erwarten Sie dadurch auf die Treasuries der Vereinigten Staaten sowie den weltweiten Anleihemarkt?

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Aus meiner Sicht hätte die amerikanische Notenbank schon längst die Zinsen anheben müssen. Bei diesen Wirtschaftsdaten muss man sich wirklich fragen, wieso sich die Fed fürchtet, die Zinsen auf zumindest 1 Prozent anzuheben. In welchem erbärmlichen Zustand muss sich die amerikanische Wirtschaft in Wirklichkeit befinden, wenn sie nach sieben Jahren Nullzinsen keinen Zinssatz von 1 Prozent aushält ohne Gefahr zu laufen, gleich wieder in eine Rezession abzustürzen? Durch ihr Zögern und die unterschiedlichen Kommentare verschiedener Gouverneure wirkt die FED auf mich planlos. Allerdings versucht sie alles zu vermeiden, um die Aktien- und Anleihemärkte zu beunruhigen. Aktuell sieht es so aus, als ob die FED mit „einer kleinen Zinsanhebung pro Jahr“ versucht, ihr Gesicht zu wahren. Daher stellt die amerikanische Notenbank aus meiner Sicht keine Gefahr für die Anleihenmärkte dar.

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