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Axa: Keine Erhöhung trotz steigender Zinsen

Das erste Branchenschwergesicht hat seine Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung für das kommende Jahr bekannt gegeben. Die Axa Lebensversicherung und ihre Zweigniederlassung DBV Deutsche Beamtenversicherung Lebensversicherung zahlen Kunden im Jahr 2024 für konventionelle Renten- und Kapitallebensversicherungen mit laufenden Beitragszahlungen unverändert eine laufende Verzinsung von 2,6 Prozent.
Axa: Laufende Verzinsung im vierten Jahr unverändert
Die laufende Verzinsung bleibt damit im vierten Jahr in Folge auf unverändertem Niveau. 2016 hatte sie letztmals über der Drei-Prozent-Marke gelegen. 2010 waren es sogar noch 4,3 Prozent. Zur gesamten Verzinsung inklusive Schlussgewinnanteil und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven machten die Kölner keine Angaben. Vor zwei Jahren wurde der Wert mit durchschnittlich 3,1 Prozent über alle Verträge angegeben.
Zinsanstieg nur eine kurzfristige Phase?
Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung Axa Deutschland sagt: „Unsere Produkte laufen in der Regel über viele Jahrzehnte. Wir planen daher langfristig mit Reservepuffern, um zugesagte Versicherungsleistungen auch in einem herausfordernden Niedrigzinsumfeld sicherzustellen. Der aktuelle Zinsanstieg ist eine gute Nachricht für Kunden. Dauert er an, werden Kunden mit langlaufenden Verträgen mittel- bis langfristig profitieren. Das ist die Stärke unseres auf langfristige und sichere Erträge ausgerichteten aktiven Risiko- und Anlagemanagements.“
Die Deklaration dürfte indes viele Kunden enttäuschen. Wann Axa-Kunden konkret mit Anpassungen rechnen können, bleibt unklar. Die Begründung der Kölner, die weiterhin von einem Niedrigzinsumfeld und einem „aktuellen Zinsanstieg“ sprechen, dürfte zudem viele in der Branche irritieren. Die insgesamt zehn Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation seit Sommer 2022 durch die Europäische Zentralbank gelten unter Experten sicherlich nicht als kurzfristiges Phänomen. Grundsätzlich profitieren die Versicherer vom Turnaround der Kapitalmärkte und von dadurch frei werdenden Mitteln aus der Zinszusatzreserve.
Auch Ideal hält Verzinsung konstant
Allerdings sind nicht nur die Kölner zurückhaltend. Auch die Ideal Lebensversicherung aus Berlin bietet ihren Kunden für das kommende Jahr eine unveränderte laufende Verzinsung. Sie liegt bei 3,0 Prozent. Inklusive der jährlichen Schluss-Überschussanteile bzw. der Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven ergibt sich laut des Unternehmens, je nach Vertragskonstellation, eine Gesamtverzinsung von bis zu 3,7 Prozent. Dabei hat die Ideal, als einer von nur noch wenigen Anbietern, klassischen Rentenpolicen mit Garantien im Portfolio.
Bei Mehrzahl der Anbieter zeigt der Trend nach oben
Andere Versicherer erwiesen sich bereits als offensiver. So erhöht die Nürnberger Lebensversicherung 2024 die laufende Verzinsung für Lebens- und Rentenversicherungen um 0,5 auf 2,75 Prozent. Die Gesamtverzinsung inkl. Schlussüberschuss der aktuellen Tarifgeneration liegt dann bei rund 3 Prozent. Davon profitieren, laut der Nürnberger, die Inhaber von Verträgen der aktuellen Tarifgeneration. Bei den Einkommensschutz-Tarifen hingegen bleibt die Überschussbeteiligung konstant. Den Hintergrund ihrer Anpassung erklärt die Nürnberger explizit mit dem gestiegenen Zinsniveau.
Auch die VPV Versicherung erhöht für das kommende Jahr ihre Gesamtverzinsung, in diesem Fall um durchschnittlich 0,6 Prozentpunkte. Dadurch steigt die durchschnittliche Gesamtverzinsung inklusive Überschussanteil von 2,4 Prozent auf 3,0 Prozent. Das gestiegene Zinsniveau erlaube es, Puffer in der bilanziellen Rückstellung für Beitragsrückerstattung zu nutzen, heißt es vom Unternehmen aus Stuttgart. Zur laufenden Verzinsung machte der Lebensversicherer keine Angaben.
Bereits im Mai hatte die Run-off-Unternehmensgruppe Viridium seine Überschussbeteiligungen deklariert. Demnach liegt sie bei der Proxalto-Tochter bei 2,35 Prozent. Das ist ein sehr starkes Plus von 1,1 Prozent, während die laufende Verzinsung bei der ebenfalls zu Viridium gehörenden Entis um 0,25 auf 3,25 Prozent ansteigt.