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in Politik der ZentralbankenLesedauer: 6 Minuten

AXA Rosenberg Global Small Cap Alpha Fund "Small Caps wird einfach viel weniger Aufmerksamkeit geschenkt"

Alec Harper, Fondsmanager AXA Rosenberg Global Small Cap Alpha Fund
Alec Harper, Fondsmanager AXA Rosenberg Global Small Cap Alpha Fund
DAS INVESTMENT.com: Welche Investment-Story steht hinter Ihrem Fonds?

Alec Harper: Zum Teil ist die Ineffizienz des Small-Cap-Segments auf die geringe Beachtung seitens der Analysten zurückzuführen: Small Caps wird schlicht viel weniger Aufmerksamkeit geschenkt als Large- oder Mid-Caps. Paradoxerweise bedeutet dieses geringe Interesse der Analysten einerseits, dass es theoretisch mehr Möglichkeiten gibt, Alpha zu generieren. Andererseits sieht es in der Praxis so aus, dass viele Investmentmanager lediglich beobachten, was an der Wall Street geschieht, und daraus ihre Ideen für Alpha-Renditen entwickeln. Daher bleibt die Anzahl der aktiven Investmentmanager im Bereich Small Caps weltweit relativ niedrig. Und das, obwohl sich mit aktivem Aktienmanagement häufig bessere Möglichkeiten ergeben, Alpha zu generieren, wie in Form von erhöhten Spreads am Small-Cap-Ende des Spektrums.

Neben der geringen Aufmerksamkeit der Analysten spielt aber auch die von Natur aus höhere Volatilität bei Small-Cap-Aktien eine Rolle. Für unseren Fonds wenden wir daher einen systematischen Anlageprozess an, um ein breites Anlageuniversum von Small-Cap-Aktien abzudecken. Dieser Prozess macht es uns möglich, Fehlbewertungen zu identifizieren und zu nutzen, die anderen vielleicht entgangen wären. Weil wir jede Aktie im Anlageuniversum prüfen, sind wir in der Lage, ein gut diversifiziertes und risikokontrolliertes Portfolio abzubilden. Wir gehen eine große Anzahl kleiner Wetten, statt eine kleine Anzahl großer Wetten ein, was unserer Ansicht nach bessere Renditechancen für unsere Anleger mit sich bringt.

Wie lässt sich das Anlageuniversum Ihres Fonds beschreiben?

Unser Anlageuniversum umfasst rund 12.500 kleinere Unternehmen weltweit.

Bitte beschreiben Sie Ihre Investmentphilosophie.

Wir sind in erster Linie aktive Portfoliomanager, die überzeugt sind, dass Fundamentaldaten die langfristigen Treiber von Aktienrenditen sind. Damit meinen wir vor allem die Erträge und den Preis, der für diese Fundamentaldaten gezahlt wird. Daher suchen wir für unser Portfolio nach Unternehmen mit unterbewerteten Fundmentaldaten und Ertragsprofilen, die wir zu einem attraktiven Preis erwerben können.

Wodurch ist Ihr Investmentstil gekennzeichnet?

Wir setzen auf einen Bottom-up-Stockpicking-Ansatz. Makroökonomische Top-down-Analysen oder thematische Investmentideen spielen in unserem Anlageprozess keine Rolle. Daher geht unser Fonds auch keine Wetten auf Länder oder Währungen ein. Wir konzentrieren uns stattdessen auf die strenge Analyse der Fundamentaldaten der Unternehmen. Daraus resultiert ein grundsätzlich attraktives und gleichzeitig gut diversifiziertes Aktienportfolio mit dem Potenzial, überdurchschnittliche Erträge zu liefern.

Bitte beschreiben Sie uns Ihren Investmentprozess näher.

Der Anlageprozess unseres Global Small Cap Funds, im Einklang mit allen anderen AXA Rosenberg-Alpha-Strategien, ist grundlegend systematisch. Mit anderen Worten: Wir nutzen Technologien, um anspruchsvolle, fundamentale Bottom-up-Forschung betreiben zu können. Ähnlich wie bei herkömmlichen Analysten, überwachen Teams von Portfoliomanagern die Ergebnisse unserer Modelle und übernehmen die notwendige Kontrolle und Steuerung.

Was ist das Besondere an Ihrem Fonds (USP)?

Der Einsatz von Technologie ist ein entscheidender Vorteil bei der Investition in kleinere Unternehmen. Unser außergewöhnlich großes Anlageuniversum sticht heraus: Wir prüfen rund 12.500 Mid- und Small-Cap-Aktien aus entwickelten Märkten rund um den Globus. Hier sehen wir einen Vorteil gegenüber anderen Managern, weil wir so die Möglichkeit haben, Fehlbewertungen in wirklich allen Branchen und Ländern zu identifizieren und Preisunterschiede zu nutzen. Aus unserer Sicht bedeutet die Tatsache, dass viele kleinere Unternehmen von der Analystengemeinde übergangen werden, dass wir auch eine einzigartige Perspektive auf die Ertragsaussichten der Unternehmen haben. Das kommt uns bei unserem Aktienauswahlprozess zugute.

Welche durchschnittliche Rendite bei welcher Schwankungsbreite streben Sie an?

Das Alpha-Ziel für unseren Fonds liegt bei jährlich vier Prozent gegenüber seiner Benchmark und über einen Investitionszyklus gesehen. Wir haben keine spezifischen Ziele, was die Volatilität des Fonds betrifft. Wir versuchen, die zu erwartende aktive Rendite in Bezug auf das zu erwartende Risiko zu maximieren. Im Laufe der Zeit hat unser Fonds eine bessere Sharpe-Ratio als seine Benchmark aufgewiesen.

Für welche Zielgruppe eignet sich Ihr Fonds? Welche Lücke im Portfolio lässt sich mit Ihrem Fonds optimal ausfüllen?

Wir haben bei diesem Fonds keinen bestimmten Investorentypen im Blick. Allerdings dürften sich Anleger, die Fundamentaldaten vertrauen, einen langfristigen Anlagehorizont haben und ein diversifiziertes Engagement in einer Assetklasse suchen, die aufgrund vieler Ineffizienzen langfristig erstklassige Erträge liefert, für diesen Fonds interessieren.

Welchen besonderen Rendite-Risiko-Eigenschaften sollten sich Anleger/ Investoren Ihres Fonds bewusst sein?

Dieser Fonds investiert in Aktien eines Sektors, der ein höheres Level an historischer Volatilität aufweist als bei Large Caps, dafür aber die höheren Gesamtrenditen liefert. Small Caps haben von Haus aus einen stärkeren Inlandsfokus und sind eher auf den Wirtschaftskreislauf ausgerichtet. Daher können ihre Erträge etwas volatiler und unsicherer ausfallen. Allerdings sind kleine Firmen häufig auch Begründer von Innovationen, wichtige Anbieter von Nischenprodukten für größere Unternehmen und potenzielle Übernahmeziele. Anleger müssen dieses Chance-Risiko-Verhältnis berücksichtigen, bevor sie ein Investment in Betracht ziehen.

Welche Einzelposition, Branche oder Assetklasse hat sich in den letzten 12 Monaten besonders ausgezahlt?

In den vergangenen zwölf Monaten hat unser Fonds von seinem Augenmerk auf Verbesserung der Konsumentenstimmung und Ausgaben profitiert, durch Übergewichtung von Restaurants, Einzelhändlern und Fluggesellschaften, die zu den besten Positionen in der Industrie über die Laufzeit gesehen gehörten.

Welche Einzelposition, Branche oder Assetklasse hat sich in den vergangenen 12 Monaten nicht wie erwartet entwickelt?

Unsere Investments in ausgewählte Lebensmittelhersteller arbeiteten im vergangenen Jahr gegen uns. Das hatte vor allem aktienspezifische Gründe.

Wie schätzen Sie die kurz-/langfristige Entwicklung des Marktes ein, den Ihr Fonds abdeckt? Auf welchem erwarteten Szenario basiert Ihre Prognose und wie wollen Sie von dieser Marktentwicklung profitieren?

Die nächsten zwölf Monate dürften eine gute Zeit für kleinere Firmen werden. Historisch gesehen outperformen Small Caps in der Expansionsphase eines Zyklus, und nach Ansicht der Analysten von AXA Investment Management ist für das Jahr 2014 mit einem globalen Wirtschaftswachstum von rund 3,7 Prozent zu rechnen. Die globale Finanzkrise hat zu einer deutlich geringeren Risikobereitschaft geführt. Investoren tendieren weniger zu Aktien und aktivem Management. Zusammen mit der geringen Beachtung seitens der Analysten sowie einer strukturellen Untergewichtung von Small Caps seitens der Investoren – Small Caps machen rund 15 Prozent des globalen Anlageuniversums aus – bedeutet das, dass es gerade jetzt viele Fehlbewertungen gibt, die Chancen bieten. Und nach diesen suchen wir für unseren Fonds.

Welche Argumente sprechen dafür, dass Ihr Fonds in Zukunft einen der vorderen Plätze in seiner Vergleichsgruppe belegen kann?

Eine erneute Konzentration auf Fundamentaldaten, Rückenwind für Anleger, die sich auf attraktive Bewertungen konzentrieren, und ein gesteigertes Interesse an Small Caps werden – so hoffen wir – unseren Investmentprozess im Jahr 2014 unterstützen.

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