LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 4 Minuten

Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver Italien begräbt endgültig die europäische Stabilität

Italiens Haushaltsplan sorgt für Unruhe: Mit 2,4 Prozent liegt das geplante Haushaltsdefizit der neuen Regierung für 2019 zwar unter der im Maastricht-Stabilitätsvertrag vereinbarten Obergrenze von 3 Prozent. Doch versprach die Vorgängerregierung für Italien tugendhafte 0,8 Prozent, um eine allmähliche Schuldenkonsolidierung einzuleiten. Doch das ist jetzt alles kalter Cappuccino.

Roms Haushaltsentwurf für 2019 ist eine Mogelpackung

Das geplante Budget unterstellt ein märchenhaftes Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen, die so viel Substanz haben wie Zabaglione. Wo sollen diese denn in Ermangelung von Wettbewerbsfähigkeit herkommen? Auch Italien kann die mathematischen Regeln nicht außer Kraft setzen. Ein Wunder wäre es auch, wenn die versprochenen sozialen Wohltaten aus der Portokasse bezahlt werden könnten. Doch „Wunder gibt es immer wieder“ gibt es nur im Schlager von Katja Ebstein. 

2020 wird man feststellen, dass das Defizit für 2019 weit oberhalb von drei Prozent lag. Die Rating-Agenturen trauen dem italienischen Haushalts-Braten ohnehin nicht. Sie werden römische Staatsanleihen früher oder später auf die letzte Stufe vor Ramschniveau zurückstufen.

Eurozone oder Spiel mir das Lied vom italienischen Stabilitäts-Tod

Sollte die EZB ihre seit 2012 betriebene geldpolitische Planwirtschaft einstellen, würden sich italienische Kreditzinsen erst Recht wieder den tatsächlichen bonitätsgerechten Niveaus angleichen und noch weiter steigen.

Wie will sich aber Italien höhere Staatsschulden bei noch höheren Kreditzinsen leisten? Droht der Staatsbankrott?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Grafik 1: Italienische Staatsverschuldung und jährliche Zinszahlungen

Grafik 2: Italienische Staatsverschuldung und jährliche Zinszahlungen in Prozent der Staatsausgaben

Nicht zuletzt drohen damit italienischen Banken, die risikobehaftete römische Staatstitel aufgesogen haben wie ein Schwamm Wasser, heftige Wertverluste.

Tipps der Redaktion