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Von in RegulierungLesedauer: 3 Minuten
Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor Wertpapieraufsicht und Asset-Management bei der Bafin.
Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor Wertpapieraufsicht und Asset-Management bei der Bafin. | Foto: Matthias Sandmann / Bafin

Die Finanzaufsicht Bafin hat sich in einer Studie mit ESG-Ratings (Environment, Social, Governance) befasst. Das Ergebnis: Die Ratings sind teuer und die Datenqualität verbesserungswürdig. Für die Studie hat die Bafin 30 deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) und sechs ESG-Ratinganbieter befragt.

83 Prozent der befragten KVGs verwenden ESG-Daten und -Ratings von externen Anbietern, wobei über zwei Drittel mehrere Anbieter nutzt. Bei deren Auswahl achten sie vor allem darauf, dass die Daten der Anbieter hochwertig und vollständig sind und die angewandte Methodik transparent ist. Ebenso relevant sind Kosten, Service und die Reputation der Dienstleister.

Aber: 87 Prozent der Kapitalverwaltungsgesellschaften betrachten die Kosten der gelieferten Ratings als zu hoch. Zudem seien die Daten teilweise unvollständig, von schlechter Qualität sowie zu wenig aktuell. Ein weiterer Kritikpunkt ist die schlechte Vergleichbarkeit der Bewertungskriterien und Gewichtungen.

„Bei den verfügbaren ESG-Daten und -Ratings gibt es noch große Defizite. Ganz wichtig finde ich auch hier mehr Transparenz“, sagt Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor Wertpapieraufsicht und Asset-Management bei der Bafin. Die Daten- und Rating-Anbieter sollten besser erklären, wie sie zu ihren Bewertungen kommen, welche Datenquellen sie verwenden und wie sie vorgehen, wenn ihnen bestimmte ESG-Daten fehlen. 

Probleme bei ESG-Ratings werden angegangen 

Pötzsch weist darauf hin, dass das geplante europäische Datenportal Esap (European Single Access Points) Abhilfe schaffen könne. In dem Portal sollen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsdaten in standardisierter Form zur Verfügung stellen. Auch die Kommission der Europäischen Union adressiert in einem Verordnungsentwurf mehrere der Probleme, wie Methodik und Vermeidung von Interessenskonflikten.

Für den Moment rät Pötzsch den Kapitalverwaltungsgesellschaften, nichts unreflektiert zu übernehmen. Was müssen ESG-Daten und -Ratings darstellen, was nicht? „Hier gibt es ja noch keinen festen Marktstandard. KVGen und Asset Manager müssen also sehr genau hinschauen“, sagt Pötzsch. Viele der befragten Kapitalverwaltungsgesellschaften würden dies bereits tun. Aber die Art und Weise und der Umfang solcher Prüfungen unterschieden sich sehr. „Deshalb werden wir auf europäischer Ebene abwägen müssen, ob wir für die Erhebung und den Umgang mit ESG-Daten und -Ratings für die KVGen einen Mindeststandard brauchen“, findet Pötzsch.


Die vollständige Studie finden Sie hier. 

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