DPA-Interview Bafin knöpft sich Provisionen für Lebensversicherungen vor

Die Finanzaufsicht Bafin untersucht die Provisionen der Lebensversicherer. Dies gab Frank Grund, Exekutivdirektor der Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht, in einem Interview mit der „Deutschen Presse-Agentur“ (DPA) bekannt: „Eine große Rolle spielen nach wie vor die Vertriebskosten. Wir werden uns genau anschauen, inwieweit hier die Vorschriften zur Vermeidung von Fehlanreizen eingehalten werden. Es gibt schließlich keine gesetzlichen Grenzen für die Vertriebsvergütung von kapitalbildenden Lebensversicherungen.“ Die Verwaltungskosten für Produkte der privaten Altersvorsorge lägen dagegen seit Jahren auf niedrigem Niveau, erläuterte er im Gespräch.
Einen ersten Bericht möchte die Bafin Ende 2022 vorlegen. Verbraucherschützer klagen bereits seit einigen Monaten über die Höhe der Provisionen beim Abschluss von Lebensversicherungen. Aus Sicht von Frank Grund erscheint die Honorarberatung als ein „gangbarer Weg. Ich glaube aber nicht, dass man damit jede Verbraucherschicht erreicht. Nach meiner Erfahrung scheuen viele Verbraucher davor zurück, für die Beratung Geld auszugeben.“