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Bafin-Mann Hufeld: „Ich bin nicht sicher, ob es alle Versicherer schaffen werden“

Felix Hufeld. Foto: Schafgans DGPh / Bafin
Felix Hufeld. Foto: Schafgans DGPh / Bafin

„Ich bin nicht sicher, ob es alle Versicherer schaffen werden“, sagte Felix Hufeld, oberster Versicherungsaufseher der Bafin, auf einer Veranstaltung der Uni Frankfurt. Einige Gesellschaften bekämen eventuell das von Solvency II geforderte Eigenkapital nicht zusammen. Hufeld: „Es könnten fünf oder zehn sein – ich weiß es nicht.“

Damit trat Hufeld eine Lawine los. Die Bafin selbst ruderte fix zurück: Es gebe keinerlei Anlass zu warnen. Und auch aus Kreisen der Politik sowie vom Versicherungsverband GDV kam Widerspruch. Notfalls gebe es immer noch die Auffanggesellschaft Protektor.

6 Milliarden Euro Zinsreserven

Dabei besteht durchaus Grund zur Sorge. Die Versicherer können nur mit Mühe die Garantiezinsen bedienen. Diese liegen über den Bestand aller Policen hinweg bei rund 3 Prozent – und damit deutlich über der aktuellen Umlaufrendite. Gleichzeitig müssen die Versicherer die Zinszusatzreserve aufstocken. Das ist das Sicherheitspolster für Zeiten niedriger Marktzinsen. Allein in diesem Jahr legt die Branche hierfür etwa 6 Milliarden Euro auf die hohe Kante. Und dann kommt 2016 auch noch Solvency II mit höheren Anforderungen ans Eigenkapital der Branche. Hierfür gibt es allerdings eine 16-jährige Übergangszeit.

Trotz des üblichen Protests fiel die Reaktion des GDV überraschend milde aus. Möglicherweise aus gutem Grund. Die Branche will weniger stille Reserven an Vertragsabbrecher ausschütten als bisher. Darin wird sie von der Bafin offiziell unterstützt. Und auf dem Versicherungstag in der vergangenen Woche hat sie sich den Beistand des noch amtierenden Bundesfinanzministers für ihren Wunsch gesichert. Hufelds Einlage kommt ihr also höchst gelegen.

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