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Bafin-Präsident Felix Hufeld „Grün heißt nicht geringeres Risiko“

Bafin-Präsident Felix Hufeld
Bafin-Präsident Felix Hufeld: Das Thema Risiko sollte auch bei nachhaltigen Investments Maß aller Dinge sein, fodert der Bafin-Präsident. | Foto: Bafin

Das Thema Risiko solle bei der Beurteilung von Finanzanlagen immer die zentrale Rolle spielen – diese Herangehensweise habe sich in den zehn Jahren seit der Finanzkrise bewährt, sagt Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

In einer Rede, kürzlich gehalten auf dem Neujahrspresseempfang der Behörde, bemängelte Hufeld: Anlagerisiken würden immer häufiger zugunsten anderer Ziele in den Hintergrund geschoben. Mitunter stecke politischer Wille dahinter. Als Beispiel nennt Hufeld die „nachhaltige Finanzwirtschaft“. Sein Rüffel gilt nicht nur Banken und anderen produktauflegenden Gesellschaften, sondern auch dem Gesetzgeber.

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Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit mit Blick auf den Klimawandel gesellschaftlich wichtig sein, solle man darüber nicht andere Ziele aus dem Blick verlieren: „Wer eine Investitionseuphorie entfacht, die blind macht für Risiken, wer grüne Investitionen und Kredite losgelöst von ihren Risiken pauschal privilegiert, etwa mit einem Bonus bei der Kapitalunterlegung, wer diesen Weg beschreitet, der wählt den Weg in die nächste Krise – und schadet der Nachhaltigkeit“, kritisierte Hufeld – offenbar auch mit Blick auf einen bereits 2018 formulierten Plan der Europäischen Kommission. „Grün bedeutet mitnichten automatisch ein geringeres Risiko!“, so Hufelds Fazit.

In seiner Rede verwies Hufeld außerdem auf das von der Bafin im Dezember herausgebrachte „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“. Auch wenn man auf europäischer Ebene noch an einem gemeinsamen Plan arbeite, habe die Bafin mit dem Merkblatt bereits vorgegriffen und eigene Vorschläge unterbreitet. „Wir als Aufsicht wollten schon jetzt lernen, mit diesen Fragen umzugehen. Und wir wollten erreichen, dass die Unternehmen, die wir beaufsichtigen, schon jetzt lernen, ihre Nachhaltigkeitsrisiken einzuschätzen und angemessen zu steuern“, so Hufeld. Man habe einen Standard vorschlagen wollen, an dem sich die europäische Bankenaufsicht EBA und andere internationale Behörden orientieren könnten, wünscht sich Hufeld.

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