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Verdacht auf Insider-Handel Bafin zeigt eigenen Mitarbeiter an

Verkehrsschild vor der Aschheimer Zentrale des Wirecard-Konzerns
Verkehrsschild vor der Aschheimer Zentrale des Wirecard-Konzerns: Die Bafin hegt den Verdacht, dass einer ihrer Mitarbeiter Insidergeschäfte mit Wirecard-Papieren betrieben haben könnte. | Foto: IMAGO / Action Pictures

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat einen Mitarbeiter ihrer Abteilung Wertpapieraufsicht wegen des Verdachts des Insiderhandels angezeigt. Die Anzeige sei am 27. Januar bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart ergangen, heißt es von der Behörde.

Der Beschäftigte habe am 17. Juni 2020 strukturierte Produkte mit dem Basiswert Wirecard AG verkauft. Nur einen Tag später, am 18. Juni 2020, machte Wirecard öffentlich, dass Wirtschaftsprüfer der Prüfgesellschaft EY dem Unternehmen das Testat verweigerten. Grund: Es gebe keine ausreichenden Nachweise, dass Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro auch wirklich existierten. Die Aktie des Konzerns stürzte daraufhin ab – und der Skandal um offenbar umfangreiche Luftbuchungen bei dem Konzern geriet ins Rollen.

Der Verdacht gegen den eigenen Behördenmitarbeiter sei bei einer hauseigenen Sonderauswertung aufgekommen, teilt die Bafin mit. Der Beschäftigte sei mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, man habe gegen ihn sei ein Disziplinarverfahren eröffnet.

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Dass Bafin-Angehörige Wissen über Unregelmäßigkeiten bei Wirecard möglicherweise einsetzten, um private Finanzgeschäfte zu tätigen, stand in den vergangenen Monaten bereits des Öfteren im Raum. Mit den Vorwürfen möglichen Insiderhandels beschäftigt sich auch der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Wirecard-Affäre.

Dort gab es bereits erste Erkenntnisse zu dem Thema: Laut Auskunft aus dem Bundesfinanzministerium führten zwischen Anfang 2018 und Ende September 2020 insgesamt 85 Bafin-Mitarbeiter rund 500 private Finanzgeschäfte mit Bezug zum Wirecard-Konzern aus. Allein 106 Aktiengeschäfte sollen im Juni 2020 getätigt worden sein, berichtet das Nachrichtenportal tagesschau.de unter Berufung auf den FDP-Abgeordneten Frank Schäffler.

Bereits zum 30. November hatte sich die Behörde deshalb von einem Mitarbeiter getrennt. Im Dezember wurde zudem der Chef der Wirtschaftsprüferaufsicht Apas von seinen Aufgaben entbunden. Er hatte eingeräumt, privat mit Wirecard-Aktien gehandelt zu haben, während seine Behörde bereits in dem Fall ermittelte.

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