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Kommentare zur BoE-Entscheidung Bank of England erhöht überraschend den Leitzins

Bank of England in London
Bank of England in London: Die Notenbank hat die Marktteilnehmer mit ihrem Zinsschritt überrascht. | Foto: Imago Images / Xinhua

Die Bank of England (BoE) hat am Donnerstag ihren Leitzins um 0,15 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent angehoben. Marktteilnehmer zeigten sich überrascht. Sie hatten zwar im November mit einer Zinserhöhung gerechnet und waren damals enttäuscht worden. Nun wurde aber erwartet, dass die Notenbanker wegen der Unsicherheit über die Omikron-Variante mit einer Anhebung warten würden. Die Inflation in Großbritannien hat zuletzt mit 5,1 Prozent den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht, angeheizt vor allem durch höhere Energiepreise und Störungen in der Versorgungskette. Wir haben einige Stimmen zur Zinsentscheidung der BoE ausgewählt.

Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei Donner & Reuschel:

Die Politik der größten internationalen Notenbanken divergiert zusehends. Während die US-Notenbank Fed und die BoE die Gefahren anhaltend erhöhter Inflationsraten klar benennen und in ihren jüngsten geldpolitischen Beschlüssen durch einen absehbaren Pfad zur Beendigung der Wertpapierkäufe (Fed) beziehungsweise durch eine Leitzinsanhebung (BoE) adressieren, bleibt die EZB dabei, dass die Preissteigerungsraten nur temporären Charakter haben.

Henry Cook, Ökonom bei der MUFG Bank:

Nach ihrer überraschenden Untätigkeit im November hat die BoE nun beschlossen, die Zinsen anzuheben – trotz der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante. Dass die Entscheidung für eine Anhebung dennoch getroffen wurde, scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass die BoE nicht nach Ausreden suchen und die Geldpolitik bei Bedarf straffen wird.

Die Entscheidung fällt einen Tag, nachdem die Veröffentlichung der Inflationsdaten für November die höchste Rate seit einem Jahrzehnt brachte. Die BoE erwartet, dass die Inflation den ganzen Winter über anhält, bevor sie im April einen Höchststand von rund 6 Prozent erreicht.

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Der aktuelle Zinsschritt auf 0,25 Prozent lässt die Zinsen noch immer 50 Basispunkte unter der Marke vor der Pandemie. Drei Erhöhungen um 25 Basispunkte im Jahr 2022 können sicherlich nicht ausgeschlossen werden. Wir bezweifeln aber, dass die BoE während dieses Erhöhungszyklus deutlich über die Marke von 1 Prozent bei den Zinsen kommen wird.

Derrick Dunne, Chef von You Asset Management:

Nach Monaten des ‚Werden sie, werden sie nicht‘, hat die BoE endlich die Zinssätze erhöht. Da die Inflation weiter steigt, sah die BoE keine andere Möglichkeit, als den Leitzins anzuheben, um den Preisdruck etwas zu verringern. Dies wird die Kosten für die Kreditaufnahme erhöhen, was möglicherweise die allgemeine wirtschaftliche Erholung bremst.


Da die Fälle von Covid-19 zunehmen und niemand mit Sicherheit vorhersagen kann, welche Beschränkungen noch in Kraft treten werden, kündigte die BoE an, die Situation im Vorfeld ihrer Februar-Sitzung zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger sicherstellen, dass ihr Portfolio ausreichend diversifiziert ist, um so auf alle weiteren Änderungen der Geldpolitik vorbereitet zu sein, die in den kommenden Monaten anstehen könnten.

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