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Bergos-Investmentchef Banken mit bemerkenswerter Inflationstoleranz

Jerome Powell, US-Notenbankchef
Jerome Powell, US-Notenbankchef: Besonders die US-Notenbank Fed unterschätzt die Inflationsdynamik, so Till Budelmann, Investmentchef der Schweizer Privatbank Bergos | Foto: Imago Images / Xinhua

Während das deutsche Bundestagswahlergebnis keine Risiken für die Weltwirtschaft birgt, ist ein aufmerksamer Blick auf die Politik in anderen Regionen zu empfehlen. So scheint sich ein Paradigmenwechsel in China anzubahnen. Regulierung rückt zunehmend in den Vordergrund und betrifft diverse Sektoren. Für Verunsicherung unter Marktteilnehmern hat zudem der ins Wanken geratene Immobilienentwickler Evergrande gesorgt. Wir sehen hierdurch keine Gefahr für die Finanzstabilität Chinas oder gar der Welt. Der Fall hat aber verlangsamende Effekte auf das Wirtschaftswachstum in China und Asien.

Blockaden im Repräsentantenhaus

In den USA stellt der Streit um die Erhöhung der Schuldengrenze ein Risiko dar, das es zu beachten gilt. Die eigentlich aus Marktsicht begrüßenswerten engen Machtverhältnisse im Repräsentantenhaus und Senat zeigen jetzt ihre Kehrseite. Es stehen sich nicht nur Republikaner und Demokraten gegenüber, auch die Vertreter der unterschiedlichen Lager innerhalb der demokratischen Fraktionen blockieren eine Entscheidung. Hinzu kommt die Zusammenführung der Erhöhung der Schuldengrenze mit dem geplanten Infrastrukturpaket. Bis Dezember, allerspätestens Anfang Januar muss eine Lösung gefunden werden. Wir sind zuversichtlich, dass die am Ende gelingen wird.

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US-Notenbank unterschätzt Inflation

Weitere Gefahren drohen von der Inflationsseite. Für 2021 rechnet die Schweizer Privatbank in den USA mit einer Teuerungsrate von 4,5 Prozent und für 2022 von 3 bis 4 Prozent. Die Prognosen für die Eurozone liegen mit jeweils gut 2 Prozent deutlich niedriger. Die US-Notenbank Fed unterschätzt in ihrem öffentlichen Narrativ die Inflationsdynamik. Sie geht weiter davon aus, dass die erhöhte Teuerung größtenteils vorübergehend ist und sich schnell wieder in Richtung der Zielmarke von 2 Prozent bewegen wird. Sonderfaktoren, wie der Basiseffekt beim Ölpreisanstieg und die Corona-Nachholkonjunktur, werden zwar irgendwann wegfallen und die Angebotsengpässe sich auflösen. Dennoch rechnen wir damit, dass die US-Inflation sich nicht bei 2 sondern vorerst bei bis zu 3 Prozent einpendeln wird.

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