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Banken und Pumpen: Metropole Gestion kauft in Italien

Viele Investoren sind derzeit positiv gegenüber deutschen Aktien eingestellt. Deutsche Aktien seien noch immer nicht zu teuer, aber die Rallye, die der deutsche Aktienmarkt in den letzten Monaten hingelegt habe, habe auch die Risikoprämie auf einen Level reduziert, der im Vergleich zu Unternehmen in anderen europäischen Ländern unangemessen sei. Das geht aus der jüngsten Analyse der europäischen Aktienmärkte hervor, die jetzt die französische Fondsgesellschaft Metropole Gestion vorgelegt hat.

„Wir haben ausgewählte deutsche Aktien in unseren Portfolios und schauen uns auch weitere deutsche Unternehmen an, in die wir vielleicht in näherer Zukunft investieren werden“, erklärt Markus Hampel, Deutschlandchef von Metropole Gestion. „Um es aber kurz zusammenzufassen: In anderen europäischen Ländern finden wir als Value-Investoren derzeit Aktien, die deutlicher unterbewertet sind und stärkere Katalysatoren aufweisen.“

Die Auswahl unterbewerteter Aktien mit Katalysator beruht nach den Kriterien von Metropole Gestion auf einem einfachen Prinzip: durch den Kauf eines Wertpapiers, das unter seinem Wert notiert, werden die mittelfristigen Risiken minimiert und die Rentabilität optimiert. Es handelt sich hierbei um ein Konzept, das sich mittelfristig unabhängig von der Marktverfassung in einem vollständigen Börsenzyklus als wirksam herausgestellt hat. Ein Katalysator liefert dem Markt dann den Grund, die Unterbewertung einer Aktie in einem überschaubaren Zeitraum von 12 bis 24 Monaten aufzuheben.

„Wie die Titelauswahl in unseren Portfolios zeigt, legen wir dabei kein besonderes Augenmerk auf einzelne Länder oder Sektoren, sondern allein auf unterbewertete Unternehmen“, beschreibt Hampel den Investmentansatz. Und diese Titel könnten mal in dem einen, mal in einem anderen Land zu finden sein. Ein gutes Beispiel sei Italien, wo es zurzeit gute Unternehmen gebe, die aber völlig unterbewertet seien.

„Unternehmen wie etwa die Banca Intesa, die bereits heute alle Regulierungen gemäß Basel III erfüllt, hat auch die zyklische Bodenbildung beim Return-on-Equity (ROE) erreicht“, erläutert Hampel. Ein anderes, gutes Beispiel sei das italienische Small-Cap-Unternehmen Interpump, das Weltmarktführer im Bereich Industriepumpen sei. Interpump mache 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb Italiens. „Dadurch, dass es quasi eine marktbeherrschende Position innehat, kann das Unternehmen auch in Krisenzeiten seine Margen stabil halten“, erklärt der Deutschlandchef von Metropole Gestion. „Generell sind wir dem italienischen Markt gegenüber positiver eingestellt als etwa dem spanischen.“ Dort seien die meisten Aktien immer noch zu stark überbewertet.

Aber es gebe natürlich auch in Deutschland einige gute, unterbewertete Aktien. So hat Metropole Gestion in letzter Zeit etwa Positionen in Titeln der Allianz und der GEA Group aufgebaut. „GEA hat zum Beispiel vor ein paar Jahren einen Restrukturierungsprozess gestartet, der sich langsam, aber sicher auszuzahlen beginnt. Das zeigt sich an steigenden Margen, die in der derzeitigen Bewertung noch nicht eingepreist sind“, macht Hampel deutlich. Doch seien unterbewertete Aktien derzeit weniger in Deutschland, als eher in anderen europäischen Ländern zu finden.

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