Der FC Bayern München erhält in den nächsten zehn Jahren schätzungsweise 130 Millionen Euro aus den Kassen von Deutschlands größtem Versicherer – unter anderem für die Namensrechte am Stadion Allianz Arena. Ganz so üppig werden die anderen Vereine der 1. Bundesliga zwar nicht von ihren Sponsoren bedacht. Aber auch viele weitere Clubs verbuchen Millionenbeträge als Einnahmen aus dem Verkauf der Namensrechte für ihre Stadien. 

Deutschlands Versicherer geben aber nicht nur Millionensummen aus, um Fußballstadien zu sponsern. Sehr viel öfter fördern die Top Ten der Branche Sozialprojekte – zu rund 74 Prozent von regionalen Partnern, von denen 56 Prozent ihren Sponsor im Internet nennen. Das zeigt eine aktuelle Marketing-Studie. Den Großteil aller Sponsoring-Aktivitäten der deutschen Assekuranz betreffen demnach soziale Projekte. Besonders viele davon fördert der genossenschaftliche Versicherer R+V. 

Sport beim Sponsoring von Versicherungen nur zweitrangig   

Für ihre Studie Sponsoring Versicherungen 2023 untersuchen die Autoren einer aktuellen Studie von Research Tools, einem Marketing-Analysehaus mit Sitz in Esslingen am Neckar, insgesamt 794 Sponsoring-Projekte. Berücksichtigt haben sie die zehn besonders aktiven Versicherer Allianz, Barmenia, DEVK, Ergo, Huk-Coburg, LVM, R+V, Signal Iduna, Talanx und VKB. Dabei ging es um sämtliche Aktivitäten in den fünf Sponsoring-Bereichen Bildung, Kultur, Soziales, Sport und Umwelt innerhalb eines Jahres. 

 

Den thematischen Schwerpunkt ihrer Sponsoring-Aktivitäten legen die zehn analysierten Gesellschaften demnach mit einem Anteil von 41 Prozent auf Sozialprojekten. Die Versicherer sponsern hier insbesondere viele Projekte für sozial Benachteiligte sowie für Kinder und Jugendliche. Es werden unter anderem Organisationen wie DRK, Handicap International, Humedica, Kindernothilfe, Tafel, Terre des Femmes oder UNHCR unterstützt. Und einige Versicherer engagieren sich in der Flutopferhilfe. 

 

Erst mit einem Viertel aller Projekte folgt das Sport-Sponsoring. Hier steht der Fußball an erster Stelle, sowohl hinsichtlich Anzahl der Projekte, als auch bezüglich des Ausgabenvolumens. Alle zehn Versicherer unterstützen diese Mannschaftssportart, nach Art und Intensität allerdings sehr unterschiedlich. Alle untersuchten Projekte lassen sich in zwei Hälften teilen: bei 50 Prozent der Projekte ist das Engagement langfristig angelegt. Jedes zweite Projekt wird hingegen nur einmalig unterstützt.