Bantleon-Analyst Andreas Busch
Chinas Wirtschaft fasst wieder Tritt
Andreas Busch, leitender Analyst beim Asset-Manager Bantleon Foto: Bantleon
Weniger Wachstum im Reich der Mitte, Schuldenabbau, geringere Staatsausgaben – ganz fröhlich klingen die Nachrichten aus Asien nicht. Doch das könnte sich bald ändern, meint Bantleon-Analyst Andreas Busch und nimmt die Lage einmal ausführlich auf den Prüfstand.
Rückenwind durch Notenbank
Nicht zuletzt sorgt auch die Notenbank für Rückenwind. Bereits im April 2018 senkte sie den Mindestreservesatz von 17 Prozent auf 16 Prozent. Drei weitere Senkungen folgten – seit 25. Januar 2019 liegt der Satz bei 13,5 Prozent.
Die auf diese Weise frei gewordene Liquidität ließ die Renditen in sämtlichen Anleiheklassen spürbar sinken. Mit der üblichen Zeitverzögerung sollte sich diese Lockerung der Finanzierungskonditionen positiv auf die Kreditvergabe auswirken und der chinesischen Wirtschaft einen neuen Schub versetzen (Abbildung 2).
Zusammen mit einer graduellen Belebung des privaten Konsums – der von fiskalischer Seite gestützt wird – und einer...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Rückenwind durch Notenbank
Nicht zuletzt sorgt auch die Notenbank für Rückenwind. Bereits im April 2018 senkte sie den Mindestreservesatz von 17 Prozent auf 16 Prozent. Drei weitere Senkungen folgten – seit 25. Januar 2019 liegt der Satz bei 13,5 Prozent.
Die auf diese Weise frei gewordene Liquidität ließ die Renditen in sämtlichen Anleiheklassen spürbar sinken. Mit der üblichen Zeitverzögerung sollte sich diese Lockerung der Finanzierungskonditionen positiv auf die Kreditvergabe auswirken und der chinesischen Wirtschaft einen neuen Schub versetzen (Abbildung 2).
Zusammen mit einer graduellen Belebung des privaten Konsums – der von fiskalischer Seite gestützt wird – und einer nachlassenden Verunsicherung vonseiten des Handelskonflikts rechnen wir folglich ab dem zweiten Quartal mit einem wieder etwas höheren BIP-Wachstum. Nach einer im ersten Quartal erneut nachgebenden Jahresrate auf 6,3 Prozent (nach 6,4 Prozent im vierten Quartal 2018) sollte das Expansionstempo leicht auf 6,4 Prozent anziehen.
Im Jahresdurchschnitt folgt daraus ein Zuwachs von 6,3 Prozent bis 6,4 Prozent (nach plus 6,6 Prozent 2018), womit wir etwas weniger skeptisch sind als der Konsensus, der von einer deutlicheren Abschwächung ausgeht.
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