Bantleon-Analyst Andreas Busch
Rückkehr der US-Wirtschaft
Andreas Busch ist Analyst beim Fondsanbieter Bantleon. Foto: Thomas Wieland
Corona trifft die US-Konjunktur hart. Es gibt jedoch Lichtblicke, ist Andreas Busch überzeugt. Hier erklärt der Bantleon-Analyst, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt.
Obendrauf hat das Finanzministerium dem Großteil der Erwachsenen 1.200 US-Dollar und zusätzlich pro Kind 500 US-Dollar per Scheck ausgezahlt. Die kräftigen staatlichen Finanzspritzen spiegeln sich inzwischen in der Einkommensstatistik. Zwar wird für die privaten Konsumausgaben im März und April infolge der Ausgangssperren ein Rückgang um knapp 3.000 Milliarden US-Dollar aus-gewiesen (annualisiert). Gleichzeitig sind die Ersparnisse dank der umfangreichen Einkom-menshilfen aber um knapp 4.800 Milliarden US-Dollar in die Höhe geschossen (vgl. Abb. 2).
In einem ersten Schritt ist es somit dem Staat gelungen, weite Teile der Bevölkerung vor der Armut zu bewahren. Darüber hinaus...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Obendrauf hat das Finanzministerium dem Großteil der Erwachsenen 1.200 US-Dollar und zusätzlich pro Kind 500 US-Dollar per Scheck ausgezahlt. Die kräftigen staatlichen Finanzspritzen spiegeln sich inzwischen in der Einkommensstatistik. Zwar wird für die privaten Konsumausgaben im März und April infolge der Ausgangssperren ein Rückgang um knapp 3.000 Milliarden US-Dollar aus-gewiesen (annualisiert). Gleichzeitig sind die Ersparnisse dank der umfangreichen Einkom-menshilfen aber um knapp 4.800 Milliarden US-Dollar in die Höhe geschossen (vgl. Abb. 2).
In einem ersten Schritt ist es somit dem Staat gelungen, weite Teile der Bevölkerung vor der Armut zu bewahren. Darüber hinaus denkt die Politik bereits über weitere Finanzhilfen nach. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Konsumenten keineswegs verängstigt sind. Anders als in Rezessionen üblich, ist in der Verbrauchervertrauensumfrage des Conference Board der Teilindex zu den Erwartungen im April und Mai nicht in die Tiefe gerauscht, sondern angestiegen (vgl. Abb. 3).
Die historisch beispiellose Wirtschaftskrise ist damit in der Umfrage kaum sichtbar – im Unterschied zu 2008/2009. Zum AUS-Dollarruck kommt der Optimismus der Konsumenten aber nicht nur in Umfragen, sondern auch in ihrem Handeln. So hat die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen in den vergangenen Wochen wieder kräftig angezogen und dabei den zweithöchsten Stand in den zurückliegenden elf Jahren erreicht.
Daraus kann nicht nur auf eine schnelle Wiederbelebung der Bauwirtschaft geschlossen werden. Vielmehr zeigt sich, dass es die Verbraucher mit ihren positiven Einschätzungen ernst meinen. Alles in allem halten wir daher an unserer Erwartung fest, wonach die US-Wirtschaft trotz Rekord-Arbeitslosigkeit nicht in eine konjunkturelle Abwärtsspirale rutscht. Sollte die Pandemie einigermaßen unter Kontrolle gehalten werden, dürfte die US-Konjunktur im zweiten Halbjahr zu einer dynamischen Erholung ansetzen und bis Ende 2021 den Einbruch komplett wettgemacht haben.
Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Über den Autor