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Bantleon-Volkswirt Andreas Busch Brasilien und Argentinien: „Vorsicht vor überzogenen Erwartungen“

Der einstige Hoffnungsträger Südamerikas, Brasilien, ist inzwischen ein echter Problemfall. Einseitige Exportorientierung und Misswirtschaft, die lange von sprudelnden Rohstoffeinnahmen überdeckt wurden, haben Tribut gefordert. Die größte Volkswirtschaft des Kontinents erlitt 2016 das zweite Jahr in Folge einen Wirtschaftsrückgang von über 3 Prozent.

Immerhin, es gibt Hoffnungsschimmer – nicht nur in der Politik: Die Rohstoffnotierungen haben eine beeindruckende Trendwende vollzogen. So hat sich der Erdölpreis nach seinem langjährigen Tiefststand Anfang 2016 wieder verdoppelt. Von dieser Seite kündigt sich für Brasilien und den gesamten gebeutelten Kontinent eine Entlastung an (erste Grafik). Mit einer Rückkehr zu den hohen Expansionsraten des zurückliegenden Booms ist indes nicht zu rechnen. Auch deshalb, weil Brasilien ungeachtet des politischen Wechsels unter den Nachwirkungen der Misswirtschaft leidet. Sichtbar wird diese Hypothek im Staatshaushalt.

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Hier hat sich das Finanzierungsdefizit in kurzer Zeit verdreifacht und macht inzwischen 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. In Argentinien sieht es nicht viel besser aus (Grafik unten). Die nun nötigen Sparmaßnahmen werden den Aufschwung bremsen. So dynamisch, wie die Rohstoffpreiserholung suggeriert, wird das Wirtschaftswachstum in Südamerika daher nicht anziehen.

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