Jörg Angelé Aktualisiert am 05.03.2020 - 14:34 Uhr
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez: Die Minderheitsregierung unter seiner Führung plant eine Aufweichung von Arbeitsmarktreformen.Foto: imago images / Xinhua
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez will Lohngesetze in seinem Land ändern. Bantleon-Volkswirt Jörg Angelé sieht darin eine Gefahr für die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Mit Blick auf die Konjunktur sind die von der neuen spanischen Regierung geplanten Maßnahmen zwar geeignet, kurzfristig zu einer spürbaren Belebung zu führen. Insbesondere die privaten und staatlichen Konsumausgaben erhielten einen Schub. Angesichts der zuletzt schwächeren wirtschaftlichen Dynamik – das BIP wuchs im zweiten und dritten Quartal 2019 nur noch um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal – käme das nicht ungelegen.
Mittel- und langfristig wäre die Rücknahme wichtiger Bestandteile der Arbeitsmarktreform sowie die massive Anhebung des Mindestlohns aber hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Wirtschaft problematisch.
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Mit Blick auf die Konjunktur sind die von der neuen spanischen Regierung geplanten Maßnahmen zwar geeignet, kurzfristig zu einer spürbaren Belebung zu führen. Insbesondere die privaten und staatlichen Konsumausgaben erhielten einen Schub. Angesichts der zuletzt schwächeren wirtschaftlichen Dynamik – das BIP wuchs im zweiten und dritten Quartal 2019 nur noch um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal – käme das nicht ungelegen.
Mittel- und langfristig wäre die Rücknahme wichtiger Bestandteile der Arbeitsmarktreform sowie die massive Anhebung des Mindestlohns aber hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Wirtschaft problematisch.
Es besteht das Risiko, dass die Lohnstückkosten, die seit 2009 relativ zur Eurozone gesunken sind, wieder ansteigen. Spanien droht damit vor allem zu den übrigen Peripherieländern der Währungsunion sowie zu den neuen Mitgliedländern in Mittel- und Osteuropa als Investitionsstandort an Attraktivität zu verlieren.