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Barbara Knoflach über neue Immobilienfonds „Die Rendite dürfte eher bei 3,5 Prozent liegen“

Barbara Knoflach (50) ist als Chefin des globalen Investment Managements von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) für die Strategie des Geschäftsbereichs zuständig. Foto: Oliver Lepold
Barbara Knoflach (50) ist als Chefin des globalen Investment Managements von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) für die Strategie des Geschäftsbereichs zuständig. Foto: Oliver Lepold
DAS INVESTMENT: Farblich müssen Sie sich schon mal nicht umstellen. Auch bei BNP Paribas Real Estate dürfen Sie unter einem grünen Logo arbeiten. Was hat sich für Sie geändert?

Barbara Knoflach: Das stimmt. Und lustigerweise ist grün meine Lieblingsfarbe. Ich suche meinen Arbeitsplatz aber trotzdem nicht nach der Firmenfarbe aus. Aber zurück zu Ihrer Frage: Ich komme aus einer schwedischen Konsenskultur, in die ich mich damals erst einarbeiten musste. Ich bin ja Österreicherin, und Österreicher sind nicht gerade für ihre Konsenskultur bekannt. Bei BNP Paribas ist das anders. Durch die etwas hierarchischere Organisationsstruktur ist man effizienter und schneller an manchen Stellen. Das genieße ich mittlerweile sehr.

In Frankreich ist BNP Paribas Real Estate die Nummer 1 bei Projektentwicklungen. Ist das auch Ziel für Deutschland?

Knoflach:
Wir haben insgesamt vier große Geschäftsfelder. Erstens: Die Projektentwicklung. Außer in Frankreich machen wir das auch ein bisschen in Großbritannien und Italien. Vielleicht bald auch in anderen Ländern. Zu Deutschland kann ich da aber nichts Konkretes sagen. Zweiter Geschäftsbereich: die Beratung, also die Makler. Hier zählt BNP Paribas in Deutschland zu den drei Größten. Nach Transaktionsvolumen sind wir in diesem Jahr sogar auf Platz 1. Drittens: Das Property Management. Das machen wir in 25 Ländern. Und der vierte Bereich, das Investment Management, das ich seit Sommer leite, ist das jüngste Baby. Damit sind wir hierzulande noch nicht sehr bekannt.

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Also das klassische Fondsgeschäft. Welche Kundengruppen bedienen Sie?

Knoflach: In Frankreich werden alle Kundengruppen bedient, von Retail über Family Offices bis zu institutionellen Investoren. Das ist aber nicht überall so. In Italien etwa betreuen wir Privatkunden und große institutionelle Opportunisten. In Deutschland hingegen haben wir das ganz klassische Spezialfondsgeschäft mit institutionellen Investoren.

BNP Paribas Real Estate ist in den vergangenen Jahren nicht organisch, sondern vor allem durch Zukäufe gewachsen. In Deutschland wurde 2013 die Fondsgesellschaft iii-investments gekauft. Wie läuft die Integration?

Knoflach: Die europäische Integration ist genau meine Aufgabenstellung. Die bisherige Länderfokussierung wird zugunsten eines einheitlichen europäischen Gesichts geändert, damit alle unsere bisherigen und künftigen Kunden von lokalen und internationalen Angeboten profitieren können.

Welche Auswirkungen hat dabei die Regulierung nach der europäischen AIFM-Richtlinie auf die Angebotspalette von BNP Paribas?

Knoflach: Die Regulierung bewirkt, dass sich die Fondsstrukturen ändern. Früher hat man offene, Spezial- und geschlossene Fonds unterschieden. Jetzt sind die Grenzen verschwommen, weil sie alle unter dem AIF-Deckel vereinheitlicht sind. Darum wird es künftig viele Mischformen geben.

Die juristische Struktur ist also nicht mehr ausschlaggebend. Was zählt jetzt?

Knoflach: Entscheidend ist, welche Rendite die Immobilien erzielen und was der Asset Manager dazu beitragen kann.

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