
Die offenen Immobilien-Publikumsfonds in Deutschland stehen weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Das zeigt eine Auswertung von Barkow Consulting auf Grundlage der Daten für Juni 2024. Demnach verzeichnete die Anlageklasse zum elften Mal in Folge Nettomittelabflüsse, was auf eine anhaltende Skepsis der Investoren hindeutet.
Aktuelle Entwicklungen im Juni
Im Juni 2024 belief sich der Nettomittelabfluss auf 83 Millionen Euro. Dies stellt zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Mai-Wert von 463 Millionen Euro dar, setzt jedoch den negativen Trend der vergangenen Monate fort. Die kumulierten Mittelabflüsse haben mittlerweile die beachtliche Summe von 2,7 Milliarden Euro erreicht.

Bemerkenswert ist der Rekordwert bei den Mittelrückflüssen: Mit 699 Millionen Euro erreichten die Rückgaben von Fondsanteilen im Juni ein Niveau, das seit der Euro-Krise nicht mehr beobachtet wurde. Dies deutet auf eine erhöhte Bereitschaft der Anleger hin, sich von ihren Positionen zu trennen.
Saisonale Effekte und Bruttoabsatz
Der Bruttoabsatz von Fondsanteilen stieg im Juni auf 616 Millionen Euro – mehr als das Dreifache im Vergleich zu den Vormonaten. Dieser scheinbar positive Trend ist jedoch mit Vorsicht zu interpretieren. Er resultiert den Experten zufolge hauptsächlich aus automatischen Wiederanlagen von Ausschüttungen, die im Juni saisonal bedingt besonders hoch ausfallen. „Zieht man Sparpläne und automatische Wiederanlagen ab, dürfte der Bruttoabsatz weiterhin nahe der Null liegen“, so Barkow Consulting.