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Bauch schlägt Kopf Ex-Broker und Neurowissenschaftler: Darum sollten Börsen-Händler auf ihre Emotionen vertrauen

Coates - dessen Buch „The Hour Between Dog and Wolf“ aus dem Jahr 2012 verrät, wie die Entscheidungen von Händlern durch die Biologie beeinflusst werden - wollte herausfinden, ob Bauchgefühle valide Signale oder nur Lärm sind.

Zusammen mit Medizinwissenschaftlern von der University of Cambridge nahm er die Physiologie von 18 männlichen Hochfrequenzhändlern, die bei einem Londoner Hedgefonds arbeiten, unter die Lupe. Die Ergebnisse wurden in dieser Woche im Online-Magazin Scientific Reports veröffentlicht. Sie zeigen, dass Menschen mit Risikoneigung, die ihre eigene Herzfrequenz besser schätzen konnten, mehr Geld verdienen als jene Kollegen, die bei dieser Aufgabe schlecht abschnitten.

„Wir wussten, dass Physiologie für gewöhnlich genauer Risiko und Chance auf den Märkten widerspiegelt als die bewussten Bewertungen von Menschen“, sagt Coates, 54, in einem Interview mit Bloomberg. „Wenn es derart wertvolle Handelssignale bei unseren Körperreaktionen gibt, ist es dann möglich, dass Menschen, die diese physischen Veränderungen besser bemerken, Zugang zu unbezahlbaren Handelssignalen haben?“

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Über die Rolle von Bauchgefühlen wird seit Jahrzehnten gesprochen, bewiesen wurde sie aber nie. Über den Milliardär und Investor George Soros wird beispielsweise gesagt, er baue sein Portfolio um, wenn seine Rückenschmerzen aufflammen.

Fortschritte beim Verständnis der Verbindung zwischen Physiologie und Leistung könnten menschlichen Händlern dabei helfen, relevant zu bleiben, während Maschinen mehr Aufgaben beim Market-Making und Investieren übernehmen.

Die Testteilnehmer wurden darum gebeten, ihre Herzschläge zu zählen - ohne den Puls zu fühlen - über zufällige Zeitintervalle hinweg. Die Schätzungen wurden dann mit der tatsächlichen Herzfrequenz verglichen, berichtet Coates.

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