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Im Check Bauernregel für die Börse

Das Hopfenanbaugebiet Tettnang
Das Hopfenanbaugebiet Tettnang: Börsenweisheiten sind die Bauernregeln der Kapitalmärkte. Sie sind zwar amüsant, aber sind sie auch hilfreich? | Foto: imago images / Manngold

Was ist von Bauernregeln zu halten? Zum Beispiel dieser: „Wenn's am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt.“ Die Menschen beobachten seit Jahrhunderten das Wetter. Der Versuch, Regelmäßigkeiten zu finden soll ein wenig Sicherheit in die Unwägbarkeiten des Lebens bringen. In der Landwirtschaft funktioniert das zugegebenermaßen mehr schlecht als recht.

Und an der Börse? Eine der populärsten Börsenregeln fußt auf der simplen Beobachtung, dass die Märkte nicht nur von konjunkturellen Trends, sondern auch von saisonalen Zyklen beeinflusst werden. Ab Mai herrsche Dürre im Depot. Börsianer verabschieden sich zunehmend von den Märkten und genießen den Sommer. Mangels Nachfrage bröckeln die Kurse und erholen sich erst im Herbst wieder. Doch sollten Anleger der Regel „Sell in May and go away, but remember to come back in September” deshalb folgen?

Der BVI (Bundesverband Investment und Asset Management) erklärt in seiner aktuellen Meldung im Rahmen der Serie „Finanzwesen für alle“, warum Anleger die alte Regel ignorieren sollten. Auch wenn empirische Untersuchungen saisonale Schwankungen an einigen Aktienmärkten wie in Deutschland und den USA bestätigen, wären Sparer gut beraten, an ihrer langfristigen Anlagestrategie grundsätzlich festzuhalten.

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Da unterschiedliche Ereignisse wie beispielsweise geopolitische Krisen, politische Effekte oder auch die Notenbankpolitik die Aktienmärkte beeinflussen, gibt es keine Regelmäßigkeit, auf die sich Anleger immer verlassen können. Zudem ist für das Sparen über viele Jahre der richtige Einstiegszeitpunkt von nachrangiger Bedeutung. Untersuchungen zeigen, dass Sparer selbst größere Kursverluste – etwa nach Börsen-Crashs oder Finanzkrisen – mit der Zeit wieder mehr als wettmachen konnten.

Ganz ähnlich sieht das Sven Lehman, Kapitalmarktanalyst und Fondsmanager bei HQ-Trust. Auf Basis der Daten des S&P 500 Performanceindex seit dem Jahr 1872 hat Lehmann analysiert, welche Monate Anlegern Rendite und welche ihnen eher Risiko beschert hätten. Er errechnete, ob die Börsenweisheit sinnvoll war, oder ob es bessere Monate für eine Anlagepause gegeben hätte.  Sein Ergebnis: Aus Renditesicht wäre es hinsichtlich einer jahreszeitlichen Börsenregel besser gewesen, die fünf Monate von Februar bis Juni auszulassen. Dann hätte die Rendite 6,5 Prozent pro Jahr betragen. Noch erfolgreicher allerdings seien laut HQ Trust die Anleger, die immer investiert gewesen seien. Über den gesamten Zeitraum habe die Wertentwicklung dann bei 9,2 Prozent gelegen.

Seine Analyse hier zum Nachlesen.

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