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Baufinanzierung Wirtschaftsforscher gegen weitere Verschärfung bei Wohnimmobilien

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„Keine spekulative Preisblase“

Diese Zwangsmaßnahmen müssen allerdings noch lange nicht angewendet werden, sind sich die Experten vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln sicher und sprechen sich gegen weitere Gesetzesverschärfungen aus. Denn die aktuelle Lage in Deutschland sei „keineswegs vergleichbar mit der Situation in den USA oder in Spanien vor der Finanzkrise 2008“. Im Falle einer spekulativen Blase würden Immobilien „nicht mehr primär wegen ihrer Nutzung“ gekauft.

Das Setzen auf kurzfristige Wertsteigerungen gehe in der Regel einher mit höheren Beleihungsausläufen und kürzeren Zinsbindungen einher. Beides sei in Deutschland aber nicht zu beobachten, zitieren die Kölner Wirtschaftsforscher aus ihrer langfristigen Analyse der Entwicklung von Immobilienpreisen, Krediten, Einkommen und Wirtschaftswachstum. Wenn alles im Verhältnis zueinander betrachtet werde, sehe die Lage normal aus.

Unterschiede zu Spanien und USA

Das Verhältnis von Kreditvolumen zur Wirtschaftsentwicklung hat sich nach Angaben des IW Köln nicht verändert. „Die Kredite sind zwar gestiegen, aber langsamer als die Einkommen. Der Verschuldungsgrad nimmt also eher ab“, zitiert die „Welt am Sonntag“ aus einer unveröffentlichten Studie. „Die Daten zu Beleihungsausläufen, Tilgungen und Laufzeiten sowie zu den Kreditnehmern zeigen keine Indizien für zusätzliche Risiken.“

Deutschlands Schuldner von Immobilienkrediten bringen demnach relativ viel Eigenkapital ein und zahlen ihre Darlehen gewissenhafter zurück als Verbraucher in Spanien und den USA. Außerdem bemühen sich die deutschen Schuldner um eine rasche Tilgung ihrer Kredite: Jeder zweite Kreditvertrag sieht derzeit eine anfängliche Tilgung von 2 Prozent vor.

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