Bausparkassen Einlagen über 100.000 Euro sind nicht mehr geschützt
Deutschlands private Bausparkassen reagieren auf die finanziellen Engpässe, die ihnen durch langfristigen extremen Niedrigzinsen erwachsen sind: Ende Februar soll der Bausparkassen-Einlagensicherungsfonds (BESF) geschlossen werden. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung und beruft sich dabei auf einen Sprecher des Verbands der Privaten Bausparkassen.
In Deutschland sind Sparbeträge bis zu 100.000 Euro gesetzlich geschützt. Im Falle einer Bankenpleite springt die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) ein und zahlt den Kunden Spareinlagen bis zu dieser Obergrenze aus. Auch die privaten Bausparkassen sind durch die EdB abgesichert. Darüber hinaus gibt es bis dato außerdem den Bausparkassen-Einlagensicherungsfonds, an dem sich zehn deutsche Bausparkassen beteiligen. Er garantiert im Falle der Pleite einer Bausparkasse auch die Rückzahlung von Sparbeträgen jenseits von 100.000 Euro. Damit soll Ende Februar Schluss sein: Die Bausparkassen müssen Kosten sparen.
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2,1 Milliarden Euro an verwalteten Geldern überschreiten laut F.A.Z. derzeit die gesetzliche Grenze von 100.000 Euro. Allerdings seien mit 1,3 Milliarden Euro weit über die Hälfte davon Altbestände institutioneller Kunden, vor allem von Versicherern. Aus klassischen Bausparverträgen seien lediglich 760 Millionen Euro – oder 19.000 Bausparverträge – betroffen, die jenseits der 100.000-Euro-Grenze liegen und für die demnächst nicht mehr garantiert wird. In den meisten Bausparverträgen seien dagegen vergleichsweise kleine Summen angespart - im Durchschnitt 5.500 Euro.