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Aktualisiert am 28.01.2020 - 13:32 Uhrin VersicherungenLesedauer: 3 Minuten

BAV in Europa: Zugesicherter Beitrag schlägt zugesicherte Rente

Ein Arbeiter baut an der Nase
Ein Arbeiter baut an der Nase des
Airbus A 340. International arbeitende
Firmen wie Airbus favorisieren
länderübergreifende Betriebsrenten-
Lösungen
Foto: Airbus

Die meisten Experten (81 Prozent) bejahen, dass es einen Trend weg von leistungsorientierten Vorsorgemodellen gibt, bei denen Arbeitnehmern eine feste Rentenzahlung zugesichert wird. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die die Fondstochter der Allianz, Allianz Global Investors (AGI), zusammen mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) durchgeführt hat.

216 Experten aus den sechs wichtigsten Altersvorsorgemärkten Europas – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz und Niederlande – befragten AGI und ZEW über die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) in den kommenden zehn Jahren.

Trotz der Finanzkrise rechnen 89 Prozent der Befragten mit einem weiteren Wachstum im Bereich der beitragsorientierten bAV. Hauptvorteil dieser Art der bAV ist laut 85 Prozent der Pensionsexperten die Kalkulierbarkeit der Kosten für Arbeitgeber. Als weniger wichtig gilt, dass das Kapitalanlage- und Langlebigkeitsrisiko verringert wird. Auch die höhere Transparenz über die Leistungen des Arbeitgebers spielt eine eher untergeordnetere Rolle.

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In Deutschland sehen 57 Prozent der Experten auch die Rechnungslegung als Treiber für einen Schwenk hin zur Beitragsorientierung. „Gemessen am Veränderungsdruck, den das Bilanzrechts-Modernisierungs-Gesetz (BilMoG) ab dem kommenden Jahr auf die bAV in Deutschland ausübt, ist der Wert erschreckend niedrig“, sagt Tobias Pross, Geschäftsführer Pension Markets bei Allianz Global Investors. „Durch die Einführung des BilMoG müssen Unternehmen ihre Pensionsverpflichtungen mit dem Marktzins abzinsen und auch Gehalts- und Rentendynamiken berücksichtigen.“ Das könne laut Pross zu einem Anstieg der Pensionsverpflichtung um rund die Hälfte führen.

Europäischer bAV-Markt kommt vielleicht, vielleicht auch nicht
Auf die Frage, ob es in den kommenden 10 Jahren einen einheitlichen bAV-Markt in Europa geben könnte, gibt es keine einheitliche Antwort der Experten: 42 Prozent sagen Ja, 40 Prozent sagen Nein. Mehr als 70 Prozent sehen multinationale Unternehmen aber als wichtigen Treiber für grenzüberschreitende bAV-Lösungen.

„Im Nachgang der Finanzkrise überdenken Regulatoren, Arbeitgeber und Pensionsfonds ihre Herangehensweise an die betriebliche Altersvorsorge,“ sagt Alexander Börsch, Rentenxperte von Allianz Global Investors und Autor der Studie. Laut der Befragung wird Sicherheit eine größere Rolle in der beitragsorientierten bAV spielen.

Über die Hälfte der Experten in Europa (in Deutschland sind es 80 Prozent) erwarten, dass risikoärmere Anlageklassen in der bAV ein stärkeres Gewicht bekommen werden. Ebenfalls rund die Hälfte der europäischen Rentenexperten rechnet mit der Einführung formeller Garantiezusagen.

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