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Von in Studien & UmfragenLesedauer: 5 Minuten
Arbeiter in einer Fabrikhalle
Viele mittelständische Unternehmen haben ihre Pensionsverpflichtungen aus einer Direktzusage nicht voll ausfinanziert. | Foto: Sidhik Keerantakath / Pixabay
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Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist bei mittelständischen Unternehmen mittlerweile Standard. 75 Prozent der Führungskräfte von Kapitalgesellschaften mit 20 bis 500 Mitarbeitern halten die bAV für „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Nur zusätzliche Vergütung in Form von Urlaubsgeld, Boni und ähnlichem, Weiterbildungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle stehen in der Benefits-Rangliste noch weiter oben. Das geht aus der aktuellen Forsa-Studie im Auftrag der Alte Leipziger-Hallesche (ALH) Gruppe hervor, bei der rund 200 Unternehmen befragt wurden.

© ALH-Gruppe, Forsa

Laut Studie ist die bAV zudem der am häufigsten angebotene Benefit: 97 Prozent der Firmen nutzen diese als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung. Drei Viertel der Unternehmen (76 Prozent) bieten flexible Arbeitszeitmodelle an. Knapp die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) gewährt finanzielle Förderung von Gesundheitsmaßnahmen. Einen Zuschuss zur Kinderbetreuung oder einen Betriebskindergarten gibt es etwa bei jedem vierten befragten Unternehmen (28 Prozent).

97 Prozent bieten bAV an  

Doch bAV ist nicht gleich bAV, denn beim Arbeitgeberzuschuss gibt es laut Studie große Unterschiede. So finanziert mehr als jede vierte Firma (26 Prozent) die bAV ihrer Beschäftigten komplett selbst. Auf der anderen Seite zahlen rund zwei Drittel (65 Prozent) der Unternehmen, die eine Entgeltumwandlung in der bAV anbieten, lediglich den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent. Bei jedem Fünften (20 Prozent) gibt es 15 bis 20 Prozent obendrauf. Höhere Zuschüsse sind hingegen selten: 8 Prozent der befragten Unternehmen geben 21 bis 30 Prozent, 3 Prozent 31 bis 50 Prozent der angesparten Summe zusätzlich dazu. Nur bei einem Prozent der Mittelständer beträgt der Zuschuss mehr als 50 Prozent. 2 Prozent zahlen einen Festbetrag als Zuschuss.

Dies spiegelt sich auch in der Akzeptanz der Entgeltumwandlung wider. Bei der Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) nutzen weniger als 25 Prozent der Belegschaft die Entgeltumwandlung. Nur ein knappes Viertel der Unternehmen erreicht über die Hälfte der Belegschaft. Bei Firmen, deren Zuschuss über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrag liegt, nehmen prozentual deutlich mehr Mitarbeitenden an der Entgeltumwandlung teil. „Die Entgeltumwandlung wird im Mittelstand kaum von den Arbeitnehmern genutzt. Es drängt sich die Frage auf, ob die Durchdringung mit einem höheren Arbeitgeberzuschuss gesteigert werden kann“, schreiben die Forscher.

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 © ALH-Gruppe, Forsa

Direktversicherung vorn

Als bAV-Durchführungsweg wählen die meisten der befragten Unternehmen die Direktversicherung (88 Prozent) oder die Pensionskasse (35 Prozent). Die Direktzusage rangiert mit 26 Prozent auf Rang 3, zusammen mit der Unterstützungskasse. Dabei werden Direktzusagen tendenziell häufiger für die Führungsebene angeboten – also für die Versorgung der Geschäftsführung und der leitenden Angestellten.

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© ALH-Gruppe, Forsa

Deckungslücken von bis zu 50 Prozent

Im Gegensatz zu den anderen Durchführungswegen schlägt die Direktzusage auf die Bilanz. Denn während bei einer Direktversicherung der Arbeitgeber seine Verpflichtungen an den Versicherer auslagert, übernimmt er hier die Versorgungspflicht selbst. Deshalb muss er in der Bilanz Rückstellungen bilden. Um seine Pensionsverpflichtungen auszufinanzieren und so die Bilanz zu entlasten, kann der Arbeitgeber etwa eine Rückdeckungsversicherung abschließen, eine Treuhandlösung wählen oder Fonds kaufen und verpfänden.

 

Und hier gibt es laut Studie ein Problem: Die Hälfte der befragten Unternehmen, die eine Direktzusage anbieten, haben ihre Pensionsverpflichtungen nämlich nicht voll ausfinanziert. Sie haben teilweise Deckungslücken von mehr als 50 Prozent. „Damit können sie die Zukunft des Unternehmens gefährden“, warnen die Studienautoren.

© ALH-Gruppe, Forsa

Rückdeckungsversicherungen am häufigsten genutzt

Das am häufigsten genutzte Instrument zur Ausfinanzierung sind laut Studie Rückdeckungsversicherungen (71 Prozent). Es folgen mit Abstand Treuhandmodelle mit Rückdeckungsversicherungen (14 Prozent) und Fondsdepots (10 Prozent). Verpfändete Fondsdepots werden von 7 Prozent der Befragten genutzt.

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