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BB African Opportunities „Ägypten stellt uns vor ein Dilemma“

Von Lesedauer: 6 Minuten

Ein Jahr lang haben die Behörden Symptome bekämpft, statt die wahren wirtschaftlichen Probleme wie das enorme Haushaltsdefizit, die instabile Landeswährung oder den Mangel an Investitionen zu kurieren. Nun dreht sich in Ägypten alles um die Einbeziehung des Internationalen Währungsfonds (IWF), der dem Land neue Kredite im Wert von zwölf Milliarden US-Dollar gewähren soll. Unsere jüngsten Treffen mit dem Finanzminister des Landes, Amr El-Garhy, und Vertretern zahlreicher Unternehmen dienten dazu, uns ein Bild über die derzeitige Lage im Land und künftige Szenarien zu machen.

Der Wille, Strukturreformen voranzutreiben, ist in Ägypten vorhanden. In den letzten Jahren strich die Regierung zahlreiche Subventionen und hat eine Mehrwertsteuerreform auf den Weg gebracht. Unternehmen stellen sich bereits auf die neue wirtschaftliche Realität ein, vor allem auf einen deutlich schwächeren Wechselkurs. Alles in allem sind die kurzfristigen Risiken für einen durch wirtschaftliche Veränderungen verursachten Schock gestiegen. Sollte das Land aber die makroökonomischen Turbulenzen erfolgreich überstehen, würde es zu einem der interessantesten Investitionsstandorte im Schwellenländerbereich avancieren.

Eine reformwillige Regierung

Finanzminister El-Garhy äußerte sich offen zur wirtschaftlichen Lage seines Landes: Die aktuellen Schwierigkeiten seien das Ergebnis jahrelanger Reformverzögerungen und einer kurzsichtigen Politik, die seit Ausbruch der Revolution im Jahre 2011 verfolgt wurde. Der Minister wies mehrmals darauf hin, dass Präsident Abdel Fattah al-Sisi um diese Probleme wisse und gewillt sei, ein umfassendes Reformprogramm zu implementieren – und zwar ungeachtet der politischen Herausforderungen, die mit diesen Maßnahmen verbunden sind.

Beachtliche Fortschritte wurden im Energiebereich erzielt. So wurden Subventionen kontinuierlich gekürzt. Neue Projekte zur Gasförderung und Stromerzeugung dürften 2017/2018 Früchte tragen. Auch an der Infrastrukturfront tut sich einiges. Es wurden bereits 5.000 Kilometer neue Straßen gebaut. Der Bau weiterer 7000 km ist geplant.

Auf fiskalpolitischer Seite ist die Verabschiedung des neuen Mehrwertsteuergesetzes mit Verbesserungen bei der Steuererhebung zu erwähnen. Diese Maßnahme soll die Einnahmen der Staatskassen erhöhen. Gleichzeitig soll das neue Gesetz zur Reform des öffentlichen Dienstes den Anstieg der Personalaufwendungen begrenzen.

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