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BB African Opportunities „Ägypten stellt uns vor ein Dilemma“

Von Lesedauer: 6 Minuten
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Nur zögerliche Umsetzung

Die Regierung möchte die Privatwirtschaft stärker in die Entwicklung des Industriesektors einbeziehen. So sollen  Importe ersetzt und Exporte angekurbelt werden. China, Russland und Indien zeigen Interesse an der Industriezone, die im Bereich des Suez-Kanals entsteht.

Die zögerliche Umsetzung einiger Reformen und Gesetze begründet  Finanzminister durch den häufigen Wechsel von Ministern sowie durch die ablehnende Haltung einiger Regierungsmitglieder gegenüber Veränderungen. Auch die Angst vor politischer Instabilität und Wahlen behindern Reformen. Ferner stoßen Präsidentendekrete auf Widerstand, da der Wunsch nach parlamentarischer Zustimmung für neue Gesetze sehr groß ist.

In Ägypten besteht Handlungsbedarf. Je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger wird die Lage. Vor allem der Bereich der Devisen leidet unter dem derzeitigen Status – darüber ist sich Ägyptens Notenbank durchaus im Klaren. Abschließend äußerte der Finanzminister seine Zuversicht, dass das IWF-Kreditprogramm gebilligt wird, da das Land weitere Kredite erhalten hat.

US-Dollar vom Schwarzmarkt

Unternehmen aus allen Sektoren teilten mit, dass sie ihren Bedarf an US-Devisen über den Schwarzmarkt decken können. Das ist angesichts des enormen Bedarfs der amerikanischen Währung beeindruckend. So ist beispielsweise der ägyptische Stahlhersteller Ezz Steel für den Import von Eisenerz monatlich auf bis zu 110 Millionen US-Dollar angewiesen. Das offizielle Bankensystem hingegen kann keine US-Dollar-Liquidität mehr bereitstellen.

Gesundheits- und Lebensmittelunternehmen, denen die Zentralbank des Landes bisher bevorzugten Zugang zu US-Devisen eingeräumt hatte, beschaffen sich den Greenback inzwischen auch auf dem Schwarzmarkt. Die Führung der Commercial International Bank bestätigte, dass ihr Ankaufvolumen für US-Dollar von zuvor 20 Millionen pro Tag auf derzeit weniger als eine Million gesunken sei. Der Grund: Halter von US-Dollar verkaufen ihre Devisen lieber auf dem Schwarzmarkt, da sie dort mehr als dreizehn Ägyptische Pfund (EGP) für einen US-Dollar erhalten – im Gegensatz zum offiziellen Wechselkurs von 8,78 zu eins.

Der Mangel an US-Devisen ist weniger akut als offizielle Daten zeigen, da die Liquidität aus dem offiziellen Bankensektor in den Schwarzmarkt gewandert ist. Dies stellt Unternehmen dennoch vor logistische und organisatorische Herausforderungen. So liefern die Schwarzmarkthändler die US-Devisen in Geldsäcken an eine Bankfiliale, wo die Geldscheine von der Bank und Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens überprüft werden. Anschließend erhält der Händler den Gegenwert in Ägyptischen Dollar. Dieser Prozess ist ineffizient und für die Unternehmen mit zusätzlichen Risiken und Kosten verbunden.

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