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BCA-Chef über Fintechs „Vertragsverwaltungs-Apps sind nicht zielführend“

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Welchen Fintech-Anbieter sehen Sie als größte Konkurrenz zu traditionellen Finanz- und Versicherungsmaklern an?

Lang: Wir könnten im aktuellen Marktumfeld kein Fintech-Konzept benennen, dass wir als ernstzunehmende oder gar als bedrohliche Konkurrenz auffassen. Das liegt zum einen daran, dass wir uns unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette selbst digitalen Optimierungsmöglichkeiten zuwenden, die beispielsweise zur Festigung der Kundenbeziehung beitragen oder die regulatorische Last unserer Maklerpartner reduzieren. Zum anderen sind wir zutiefst davon überzeugt, dass der kundenseitig notwendige Vertrauensvorschuss auch künftig noch zu aller Erst einem qualifizierten persönlichen Ansprechpartner gegenüber ausgesprochen wird. Rein Fintech-basierten Lösungen sind hier mitunter – zum Beispiel betreffend Haftungsfragen oder professionellem Schadensmanagement – naturgemäß weit engere Grenzen gesetzt.

Welche der neuen Technologien sehen Sie als die größte Hilfe im Alltag eines Maklerpool-Anbieters an?

Lang: Unterm Strich erbringen all jene neuen Technologien einen echten Mehrwert, die Maklern nachweislich dabei helfen, steigenden Kundenbedürfnissen hinsichtlich Komfort, Betreuungsqualität und Erreichbarkeit gerecht zu werden und/oder dazu in der Lage sind, die eigenen Arbeitsprozesse weiter zu optimieren. Insofern ist aus unserer Sicht eine bedarfsgerechte Kombination genannter Technologien eindeutig der Königsweg. Einerseits ist es im Makler-Alltag äußerst hilfreich, auf Basis eines intelligenten CRM-Systems und mittels passgenauer Datenanalyse gezielte Anlässe zur Gesprächsanbahnung generieren zu können. Zum anderen helfen Berater- und Endkunden Apps unseren Partnern eine entsprechende Transparenz für deren Endkunden bereitzustellen. So können mobile Anwendungen beispielsweise in laufenden Beratungsgesprächen zur Illustration komplexer Sachverhalte eine äußerst wert- wie wirkungsvolle Unterstützung sein. 

Und welches Tool bietet aus Ihrer Sicht den größten Mehrwert für die angeschlossenen Berater? 

Lang: Da sich die Bedürfniswelt unserer Makler in Sachen Organisations- wie Beratungshilfen nach wie vor äußerst heterogen gestaltet, würden wir kein einzelnes Tool explizit hervorheben wollen. Grundsätzlich empfehlen wir eine universelle Abwicklungssoftware mit automatisierter Datenübernahme. Diese sollte sich – wie bei unserer Software – in der Lage zeigen, Kundenstammdaten lückenlos wie fehlerfrei in alle übrigen Systeme zu übertragen und mehrere Produktkategorien gleichermaßen abzubilden. Entsprechende Archivierungsleistungen, wie eine digitale Kundenakte, sorgen an dieser Stelle für zusätzliche Entlastung der Vermittler. Ergänzende Anwendungsbausteine, die vor allem ihre Beiträge zu einer möglichst lückenlosen Transparenz für Endkunden leisten – wie zum Beispiel bereits erwähnte App zur Anzeige des Depotstands und ähnlichem – vervollständigen das nach unserem Dafürhalten gebotene Dienstleistungsuniversum.

Wo geht der Trend in der Finanzberatung derzeit hin? Wo sehen Sie die Branche in 10-15 Jahren?  

Lang: Die Richtung ist klar vorgezeichnet und geht unzweifelhaft zu noch mehr Digitalisierung, Regulierung und daraus resultierender Prozessoptimierung. Und nur wer es schafft, zu diesem Dreiklang ein in sich schlüssiges Gesamtkonzept bereitzustellen, wird perspektivisch gesehen in diesem Markt überleben können. Als Pool sehen wir uns demzufolge weiter zu aller Erst in der Pflicht, unseren angeschlossenen Partnern neben einer universellen Softwarelandkarte bester Qualität diverse weitere sinnstiftende Unterstützungsleistungen sowie Backoffice-Dienstleistungen mit Mehrwertcharakter zur Verfügung zu stellen, um dem immer dynamischeren, schnelllebigen Umfeld weiterhin schlagkräftig Paroli bieten zu können.

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