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Versicherungskäse des Jahres
Insurtech: „Wir bedanken uns beim Bund der Versicherten für die Aufmerksamkeit“
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Versicherungskäse des Jahres Insurtech: „Wir bedanken uns beim Bund der Versicherten für die Aufmerksamkeit“

Touristin mit Regenschirm unter Palmen
Touristin mit Regenschirm unter Palmen: Mitglieder einer Fachjury nominieren unter anderem die Regenversicherung von Wetterheld als Versicherungskäse des Jahres, einem Negativpreis des Vereins Bund der Versicherten. | Foto: RITESH SINGH / Pexels

Der Bund der Versicherten (BdV) vergibt jetzt wieder den Schmähpreis „Versicherungskäse des Jahres“ an das vermeintlich „schlechteste Versicherungsprodukt“ am deutschen Markt. „Die Gründe: Sie sind intransparent, bieten lückenhafte oder nicht nachvollziehbare Leistungen, ihr Nutzen ist zweifelhaft oder sie sind schlicht zu teuer.“

Bislang hatte der bis Ende September vorigen Jahres von Vorstandssprecher Axel Kleinlein geführte Verein den Preisträger intern bestimmt. In diesem Jahr beteiligen die Verbraucherschützer zum ersten Mal Verbraucher an einer transparenten Wahl ihrer Favoriten, für die sie noch bis zum 25. Juni auf der BdV-Internetseite abstimmen können.

Die 8 bisherigen Versicherungskäse-Preisträger: 

Jahr Versicherer Produkt
2015 Allianz Versicherung Rund um den Arenabesuch
2016 Axa Lebensversicherung  Relax Rente
2017 Ideal Lebensversicherung  Krebsairbag
2018 Württembergische Gemeinde-Versicherung
und BGV Badische Versicherung 
Schülerversicherung
2019 Liechtenstein Life Assurance  Prosperity - Wohlstandsvorsorge
2020 Lebensversicherung von 1871  Meinplan Kids
2021 Targo Lebensversicherung  Kreditlebensversicherung
2022 Ergo Vorsorge Lebensversicherung  Kidspolice Balance
Die bisherigen Preisträger des negativpreises „Versicherungskäse des Jahres“ Quelle: Bund der Versicherten e. V.

Die drei dort zur Wahl stehenden Versicherungsprodukte hat eine Fach-Jury ausgewählt. Zu ihr gehören Alexander Beurmann (Versicherungsberater), Sandra Klug (Verbraucherzentrale Hamburg), Britta Langenberg (Bürgerbewegung Finanzwende), Achim Tiffe (Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und Partner der Kanzlei Juest & Oprecht).

Die nominierten Tarife in alphabetischer Reihenfolge: 

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Der Versicherer Advigon aus Liechtenstein ist ein Unternehmen der Hanse Merkur und bietet hierzulande ab 4,28 Euro monatlich eine Police an, die bei der Diagnose Krebs einspringt – wahlweise per Einmalzahlung oder als Kostenübernahme beispielsweise für die Behandlung durch einen Chefarzt, freie Krankenhauswahl und das Einbettzimmer. 

Doch die Advigon habe bestimmte Krebsarten davon ausgenommen, kritisiert der BdV. „Die Leistung gibt es auch erst ab einer bestimmten Größe des Tumors. Ist der Tumor noch sehr klein, muss man auf die Leistung und den Spezialisten wohl so lange warten, bis der Tumor gewachsen ist. Ob das so sinnvoll ist?“, fragen die Verbraucherschützer rhetorisch. 

Und wer eine andere Krankheit bekommt, gehe bei der Versicherung zudem leer aus. „Soll man für jede Krankheitsart eine eigene Zusatzversicherung abschließen?“, fragt der BdV kritisch weiter. „Da investieren wir die 4,28 Euro doch besser in echten Krebs-Schutz und kaufen uns eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.“ 

Die Helvetia Deutschland verspricht, dass man mit ihrer Geräteversicherung zum Pauschalpreis von 39 Euro im Monat mehrere Geräte gemeinsam leicht absichern kann. Doch: „Ein genauer Blick zeigt, dass es gar nicht so easy ist, wendet der BdV ein. Denn: „Geräte müssen erfasst, Fristen eingehalten und Ortungsfunktionen aktiviert werden.“

Spielzeuge, Drohnen oder Musikinstrumente seien nicht versicherbar, kritisiert der BdV weiter. „Normale Abnutzung, Schäden an Verschleißteilen und Verbrauchsmaterialien sowie Batterien und Akkus sind ausgeschlossen.“ Und wenn ein anderweitiger Versicherungsschutz bestehe, gebe es gar keine Leistung, warnt der Hamburger Verein.

Die Geräteversicherung trage zwar auch Schäden über die per Hausrat-Police abgesicherten Ereignisse hinaus. Doch: „Es wird auf Basis einer Reparatur oder dem Austausch gegen ein gebrauchtes Gerät erstattet. Wer easy vorbereitet sein will, verzichtet besser auf die Geräteversicherung und bildet stattdessen eine Rücklage.“

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