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Bei Anlegerlieblingen nachgefragt So stellen sich bekannte Fondsmanager jetzt auf (Teil 2)

Von in Global
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Stefan Breintner, Co-Fondsmanager, über den DJE Zins & Dividende (ISIN: LU0553164731)


Wie waren Sie zu Beginn des März aufgestellt?

Wir haben Ende Februar die Kassenquote erhöht und darüber hinaus auch die Aktienquote deutlich reduziert von maximal 50 Prozent auf 25 Prozent, sodass wir insgesamt vorsichtig in den März gestartet sind. Bereits Ende Januar wurden wir darüber hinaus bei Unternehmen, die stark von der globalen Reisetätigkeit oder von chinesischen Touristen abhängig sind, vorsichtig und haben daher entsprechende Positionen reduziert beziehungsweise veräußert.

Was im Portfolio lief im März gut, was nicht so?

Auf der Anleiheseite hat der Fonds im März vor allem von seinen Positionen bei US-Staatsanleihen profitiert. Diese waren im März stellenweise mit über 20 Prozent des NAVs gewichtet. Sowohl die kurzlaufenden US-Staatspapiere wie auch jene mit zehnjähriger Laufzeit haben im März einen positiven Performancebeitrag generiert. Auf der Aktienseite profitierten wir von hoch gewichteten Positionen aus dem Bereich Gesundheit/Pharma und aus unseren Positionen innerhalb defensiver Sektoren wie Persönliche & Haushaltsgüter und Nahrungsmittel & Getränke. Der DJE Zins & Dividende war bereits Mitte/Ende Februar in den Sektoren Öl & Gas, Industrie, Automobile und Banken untergewichtet, was sich zuletzt auszahlte. Nachteilig wirkten sich im letzten Monat dagegen unter anderem Aktien und Anleihen von Unternehmen aus konjunkturabhängigen Sektoren sowie Anleihen aus Schwellenländern aus.

Betreiben Sie Risikosysteme? Wann haben die wie angeschlagen?

Bereits Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar gab es zahlreiche Indikatoren, die signalisierten, dass man vorsichtiger werden sollte. Hier zu nennen sind vor allem markttechnische Indikatoren (FMM steht für „Fundamental, Monetär, Markttechnik“) wie zum Beispiel das Verhältnis von Verkaufs- zu Kaufoptionen, welches eine zunehmende Risikobereitschaft der Anleger beziehungsweise Sorglosigkeit suggerierten. In diesem Sinne haben unsere Systeme bereits frühzeitig das Risiko einer markttechnischen Korrektur angezeigt und wir haben daher schon im Januar begonnen das Aktienrisiko durch Absicherung beziehungsweise Verkauf einzelner Positionen zu senken.

Wie haben Sie Ihr Portfolio im März verändert?

Wir waren generell defensiv positioniert und haben unter anderem ausgewählte Werte beispielsweise aus dem Pharmasegment oder aus dem Bereich defensiver/nicht zyklischer Konsumgüter zugekauft. Darüber hinaus haben wir in der zweiten März-Hälfte auch Qualitätstitel nachgekauft, die aus unserer Sicht aufgrund der Corona-Krise zu stark korrigiert haben und somit Chancen bieten.

Wie sind Sie jetzt aufgestellt und blicken in die Zukunft?

Die aktuelle Allokation sieht wie folgt aus:

  • 55 Prozent Anleihen, Aktien (brutto) 43 Prozent, Kasse 2 Prozent
  • Anleihen: 33 Prozent Unternehmensanleihen, 22 Prozent Staatsanleihen; bzgl. Staatsanleihen setzten wir vor allem auf US-Papiere, daneben haben wir aber auch in etwas größerem Umfang chinesische Staatsanleihen erworben. Bei den Unternehmensanleihen sehen wir vor allem Chancen bei Papieren mit Investmentgrade Rating und Laufzeit unter 5 Jahren; generell werden alle Emittenten bei Unternehmensanleihen vom DJE-Researchteam genau geprüft; aktuell hat der DJE – Zins & Dividenden eine Duration von knapp unter 3.
  • Aktien: Wir sind stärker übergewichtet in den Sektoren Pharma/Healthcare, Financial Services und Personal & Household Goods, deutlicher untergewichtet sind wir vor allem bei Banken, Industriewerten sowie im Öl- und Gasbereich

Was die Börse betrifft könnte der Hochpunkt der Corona-Krise inzwischen hinter uns liegen. Vom gegenwärtigen Niveau aus erwarten wir keinen erneuten massiven Abverkauf. Generell ist die Markttechnik derzeit sehr gut, die monetäre Situation aufgrund der Stützungsmaßnahmen der Notenbanken und der immensen fiskalpolitischen Programme seitens der Regierungen sogar exzellent. Allerdings ist die fundamentale Situation dagegen sehr schlecht. Uns dürfte in den kommenden Quartalen eine tiefe Rezession bevorstehen und niemand kann sagen wie lange diese dauert. Realistisch ist, dass die Wirtschaft im Euroraum und in den USA erst sehr langsam wieder hochgefahren wird und das aufgrund der weiter vorherrschenden Unsicherheit die Sparneigung von Konsumenten und Unternehmen zunehmen wird. Aufgrund der massiv steigenden Staatsschulden dürften aber die Zinsen auf absehbare Zeit sehr tief bleiben, was für Aktien spricht. Wir meiden derzeit Branchen, die von Corona und den daraus resultierenden Folgen überproportional betroffen sind Chancen sehen wir aktuell vor allem in den zuvor genannten übergewichteten Sektoren, aber auch in Teilen des Technologiesektors oder im Bereich Infrastruktur.

Wie hoch war und ist Ihre Kasse?

Die Kassenquote betrug Ende Februar 6,55 Prozent und wurde dann bis zum Monatsultimo März auf 1,85 Prozent reduziert.

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