Bei German Pellets engagiert Größte Pensionskasse kürzt Garantiezins im Bestand
„Rund zwei Drittel unserer jährlichen Beiträge fließen in Tarife mit einem kalkulatorischen Rechnungszins von 4 Prozent“, heißt es vom BVV weiter. Doch dieses Renditeniveau sei „unter den aktuellen, durch anhaltend außerordentlich niedrige Zinsen gekennzeichneten Rahmenbedingungen ist nicht mehr erreichbar.“
Daher schlägt der BVV seinen Mitgliedern vor, „die aus zukünftigen Beiträgen resultierenden Zinsverpflichtungen zu reduzieren“.
Kürzung um knapp ein Viertel
Die Börsen-Zeitung zitiert aus einer Erläuterung an die Mitglieder, dass ab Beginn des kommenden Jahres künftige Leistungen um 24,02 Prozent gekürzt werden sollen. Abstimmen soll über eine nicht näher erläuterte Leistungskürzung die BVV-Mitgliederversammlung am 24. Juni in Berlin. Außerdem ist eine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) notwendig, die diese Kappung als „angemessen und geeignet“ einschätze.
Eine ähnliche Maßnahme wie die mit mehr als 351.000 Versicherten und 107.000 Rentnern größte Pensionskasse Deutschlands BVV hatte vor zwei Wochen auch die Neue Leben Pensionskasse bekannt gegeben. Und nach Recherchen der Börsen-Zeitung hat auch die Pensionskasse HT Troplast aus Troisdorf ihren Rechnungszins im Bestand bereits von 3,5 auf 3,3 Prozent gesenkt.
Allen 140 Pensionskassen in Deutschland fällt es gleichermaßen schwer, angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen in der Eurozone ihre Renditeversprechen aus früheren Tagen einzuhalten. Im Fall der BVV kommt laut Börsen-Zeitung erschwerend hinzu, dass sie derzeit auch den Ausfall von Anleihen der German Pellets verkraften muss: Von ihren 324 Millionen Euro Kapitalanlagen habe sie knapp 1 Million Euro in den insolventen Brennstoffhersteller aus Wismar investiert.
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