Bei Anlegerlieblingen nachgefragt So stellen sich bekannte Fondsmanager jetzt auf (Teil 1)
Alexander Mozer, Fondsmanager, über den Ökovision (ISIN: LU0061928585)
Wie waren Sie zu Beginn des März aufgestellt?
Unsere Portfolios beinhalten generell ethisch-ökologisch und sozial einwandfreie Unternehmen mit sehr guten Wachstumsperspektiven und fairen Bewertungen. Wir waren bei unseren Fonds schon seit längerem nicht voll investiert, da die Bewertungen bei vielen Unternehmen aus dem Ruder gelaufen sind.
Was im Portfolio lief im März gut, was nicht so?
Generell ist es sehr bitter für einen Portfoliomanager wenn ein undifferenzierter Ausverkauf an den Börsen stattfindet. Uns hat sicherlich geholfen, dass wir schon immer auf Zukunftsthemen setzen und Unternehmen mit rückwärtsgerichteten Geschäftsmodellen meiden. Insofern haben wir viele besonders hart getroffene Unternehmen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, qua Konzept nicht im Portfolio. Auf der anderen Seite haben wir traditionell eine höhere Gewichtung im Gesundheitsbereich. Hier konnten sogar einige Unternehmen neue Hochs markieren. Getroffen hat es uns aber vor allem bei weniger liquiden Small- und Mid-Caps.
Betreiben Sie Risikosysteme? Wann haben die wie angeschlagen?
Das Risikomanagement ist der Kern unseres Portfoliomanagements. Wie bereits erwähnt - wir sind mit unseren Fonds schon seit längerem defensiver positioniert, da in vielen Bereichen die Bewertung nicht mehr unseren Vorstellungen entsprachen. Im Rahmen der Marktverwerfungen war schnell klar, dass die Wachstumsprofile vieler Investments durch die Maßnahmen der Regierungen zur Bekämpfung des Corona-Virus zusätzlich stark negativ beeinflusst werden. Insofern hat unsere konsequent angewandte Verkaufsdisziplin die Portfolios schon recht früh sturmfest gemacht.
Wie haben Sie Ihr Portfolio im März verändert?
Das Portfolio ist in seiner Substanz sehr stabil geblieben und die Anwendung des Investmentprozesses wurde von unserem Team auch unter der extrem hohen Belastung konsequent umgesetzt. Der entstandene geringe Investitionsgrad und das sukzessive wieder in den Markt hereintasten kann man als wesentliche Charakterisierung des Monats März nennen.
Wie sind Sie jetzt aufgestellt und blicken in die Zukunft?
Wir sehen inzwischen wieder deutlich günstigere Bewertungen und eine Aufhellung der Gesamtsituation. Entsprechend haben wir uns auch wieder stärker am Markt engagiert. Niedrige Zinsen und massive Investitionen in den Wiederaufbau der Wirtschaft machen die Aktie alternativlos. Wir hoffen sehr, dass die Mittel diesmal für eine zukunftsgerichtete Wirtschaft eingesetzt werden.
Wie hoch war und ist Ihre Kasse?
In der Spitze hatte unser Flaggschifffonds Ökoworld Ökovision Classic eine Kasseposition von bis zu 40 Prozent. Inzwischen nähert sich diese der 10-Prozent-Marke.