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Beitragsanpassungen in der PKV „Eine vorsichtige Kalkulation alleine nützt nichts“

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Was macht für Sie einen finanzstarken Versicherer aus?

Typischerweise haben Verträge in der privaten Krankenversicherung eine sehr lange Laufzeit. Oft gibt es hier eine lebenslange Verbindung zwischen Kunde und Versicherer, und die für das Alter angesparten Teile der Beiträge werden oft über Jahrzehnte angelegt. Wichtig ist deshalb nicht der kurzfristige Erfolg, sondern eine langfristig überdurchschnittliche Nettoverzinsung.

Über die Entwicklung der Bewertungsreserven, die im Geschäftsbericht ausgewiesen werden, lässt sich oft erkennen, ob die Nettoverzinsung kurzfristig optimiert wurde, oder ob noch hohe Reserven vorhanden sind. Auch die ebenfalls im Geschäftsbericht zu findende, sogenannte RfB-Quote spielt eine große Rolle. Sie zeigt, in welchem Umfang das Unternehmen Mittel zur Begrenzung von Beitragsanpassungen und für Beitragsrückerstattungen zur Verfügung hat. Entsprechend weisen finanzstarke Unternehmen typischerweise eine dauerhaft weit marktüberdurchschnittliche RfB-Quote, unterdurchschnittliche Beitragssteigerungen im Bestand sowie überdurchschnittliche Beitragsrückerstattungen auf.

Wie erreicht die Allianz ihre Finanzkraft beziehungsweise wie behält sie sie bei?

Wir legen das uns anvertraute Geld sicher und ertragreich an – auch im aktuell schwierigen Zinsumfeld. Dabei greifen wir wie oben beschrieben auf die Finanz- und Kapitalmarktexpertise der Allianz Gruppe zurück. Die Bündelung in der Allianz Gruppe erlaubt es uns, bei hoher Streuung marktüberdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften und dabei auch Chancen zu nutzen, die bei einer geringeren Anlagesumme gar nicht realisierbar wären.

Hochrentierliche Investitionen in Infrastruktur oder alternative Energien sind so ein Beispiel. Dass unsere Strategie erfolgreich ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Unsere Kapitalanlagen haben wir in den vergangenen Jahren regelmäßig mit über 4 Prozent verzinst.

Wie schätzen Sie die Aussichten für den PKV-Markt im kommenden Jahr ein?

2013 und noch 2014 hatte die Diskussion um die Bürgerversicherung und das Schreckgespenst einer Abschaffung der PKV viele Menschen verunsichert und davon abgehalten, sich privat zu versichern. Hier haben sich die Rahmenbedingungen nun geändert und wir spüren ein deutlich gestiegenes Interesse an der privaten Vollversicherung.

Aber auch in der Zusatzversicherung bestehen weiterhin große Potenziale, vor allem im Bereich der Pflegeversicherung. Denn zum einen sind nach wie vor große Teile der Bevölkerung nicht ausreichend für den Pflegefall abgesichert. Zum anderen wird das Thema Pflege weiter eine starke Präsenz in der öffentlichen Diskussion haben: Die erste Stufe der Pflegereform steht zum 1. Januar 2015 quasi vor der Tür, und die nächste Stufe ist bereits für 2017 geplant.

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