Anlegerverhalten Das sind die Fonds-Favoriten der Ebase-Kunden im Januar 2023
Die B2B-Direktbank European Bank for Financial Services (Ebase) führt in Deutschland Kundendepots mit einem Volumen von rund 55 Milliarden Euro. In einer exklusiven Kooperation liefert Ebase DAS INVESTMENT Daten zu Handelsaktivitäten und Mittelzuflüssen – sowohl zu Fondskategorien als auch auf Einzelfondsebene. Hier erläutert Ebase-Chef Kai Friedrich die Ergebnisse.
DAS INVESTMENT: Herr Friedrich, welche Trends zeichnen sich in Ihrer Depot Analyse für Januar ab?
Kai Friedrich: Die Fondsnachfrage der Ebase-Kunden war – wie die Börsenentwicklung zum Jahresstart – positiv. Die weltweiten Aktienmärkte verzeichneten nach der ausgebliebenen Jahresendrally im Januar prozentual teilweise sogar zweistellige Zuwächse und die Fondskäufe der Ebase-Kunden übertrafen die Fondsverkäufe deutlich.
Der Fundflow-Faktor, der das Verhältnis zwischen Nettomittelzuflüssen und -abflüssen zeigt, wies mit 1,23 insgesamt einen klar positiven Wert auf. Die Käufe übertrafen die Verkäufe also um mehr als 20 Prozent. Das Handelsvolumen lag nur 4 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des handelsintensiven Vorjahres. Das im langfristigen Schnitt hohe Handelsvolumen bei deutlich überwiegenden Käufen kann als Indikator für eine breite Nachfrage und eher positive Erwartungen der Anleger interpretiert werden.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Wie positionieren sich Anleger?
Friedrich: Der seit einigen Monaten bestehende Trend zu einer offensiveren Aufstellung von Portfolios hielt auch im Januar an. Nach den Kursrückgängen im letzten Jahr sind wohl aus Sicht einer großen Zahl von Kunden überwiegend positive Signale für die Marktentwicklung am Horizont zu erkennen. In der Folge waren bei Ebase-Kunden erneut vor allem offensivere Anlageklassen gefragt. Bei Aktienfonds übertrafen die Käufe die Verkäufe um 40 Prozentpunkte. Der Fundflow-Faktor lag bei 1,40.
Besonders Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt in Asien waren gefragt. In dieser Kategorie überstiegen die Käufe die Verkäufe um mehr als das Doppelte. Auch bei Fonds mit Anlageschwerpunkt in den USA, Europa oder weltweit überstiegen die Käufe deutlich die Verkäufe. Anders gestaltete sich die Situation bei Mischfonds. Hier lag der Fundflow-Faktor bei 0,98. Somit überstiegen die Verkäufe die Käufe leicht.