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Aktualisiert am 27.09.2016 - 15:25 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 4 Minuten

Die große Robo-Advisor-Interview-Reihe Wachstumsbremse? „Die unerklärliche Liebe der Deutschen zu ihrem Sparbuch“

Whitebox-Gründerin Salome Preiswerk
Whitebox-Gründerin Salome Preiswerk

DAS INVESTMENT.com: Was sehen Sie im Vergleich zum klassischen Finanzberater als Ihr größeres Asset an: Ihren Online-Vertriebsweg, der Ihnen enormes Kundenpotenzial bietet, oder Ihre skalierbaren Portfolio-Management-Lösungen, die Ihren Kunden attraktive, maßgeschneiderte Rendite-Risiko-Profile bietet? Salome Preiswerk: Das trifft sicherlich beides grundsätzlich zu. Unser größtes Asset ist aber wohl, dass wir im Gegensatz zum klassischen Finanzberater, der eher verkauft als berät, frei von Interessenkonflikten sind und uns voll und ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren können. Interessenkonfliktfreiheit ist zwar noch keine Gewähr für ein gutes Portfoliomanagement – aber ohne geht es nicht. Unser primäres Ziel ist, unseren Kunden nicht irgendein Portfoliomanagement online zu bieten, sondern erstmals eine wirklich hochwertige Form, die ansonsten nur institutionellen Anlegern vorbehalten ist. Und dies zu sehr günstigen Konditionen und bereits ab einem Anlagevolumen von 5.000 Euro. In Deutschland gibt es aktuell ein gutes Dutzend unabhängige Robo-Advisor - mit denen der Banken sollen es 30 bis 40 sein. Wie viele werden in den kommenden Jahren dazukommen? Preiswerk: Sicherlich noch einige. Der Vormarsch der Robo-Advisor ist nicht mehr aufzuhalten. Zu überzeugend sind die Vorteile: Ein einfacher und niederschwelliger Zugang zu einer transparenten, unabhängigen und kostengünstigen – und im Idealfall hochwertigen – Geldanlage, die auch noch Spaß machen kann. Ob allerdings alle künftigen Marktteilnehmer diesem Versprechen gerecht werden, wird man sehen. Vor allem bei den bankabhängigen, die zu dem Zweck noch über einige Schatten zu springen haben. Aber auch bei den bankunabhängigen, die allzu oft nicht viel mehr als eine schöne Webseite bieten. Robo-Advisor sind noch eine krasse Nische: Selbst die größten Robo-Advisor verwalten nicht einmal 50 Millionen Euro. Die verwalteten Vermögen aller unabhängigen Robo-Advisor hierzulande werden auf rund 100 Millionen Euro geschätzt. Angesichts von Verwaltungsgebühren von weniger als 1 Prozent dürfte Ihre Branche bislang nicht mehr als 1 Million Euro umsetzen. Auf der anderen Seite sagen Experten Ihrer Branche ein exponentielles Wachstum voraus. Schauen Sie mal in Ihre Glaskugel? Wann wird der erste deutsche unabhängige Robo-Advisor die Eine-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten? Preiswerk: Das wird voraussichtlich noch 2-3 Jahre dauern. Schneller geht es sicherlich in den Fällen, in denen unabhängige Robo-Advisor mit traditionellen Finanzdienstleistern kooperieren.

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