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Aktualisiert am 05.10.2017 - 17:43 Uhrin Unternehmens-MitteilungenLesedauer: 4 Minuten

Berenberg-Fondsmanager Robert Reichle Schwellenländeranleihen weiterhin attraktiv und robust im Jahresendspurt

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Indonesien im Aufwind, Dominikanische Republik wird langsam teuer

Besonders überzeugt ist Berenberg weiterhin von Indonesien. Die Wirtschaft des Landes ist in den vergangenen fünf Jahren konstant um die 5 Prozent pro Jahr gewachsen. Eine reformeifrige Regierung konnte das Leistungsbilanzdefizit im gleichen Zeitraum kontinuierlich reduzieren. Mit der viertgrößten Bevölkerung weltweit hat Indonesien ein hohes Wirtschaftspotenzial. All das gibt Zuversicht, dass sich das Land vom unteren Rand des Investmentgrade-Spektrums in den nächsten Jahren Richtung BBB+ entwickelt.

Ebenfalls zu längerfristigen Favoriten zählt die Dominikanische Republik. Auf die diesjährige Hurrikan-Saison hat der Anleihemarkt so gut wie gar nicht reagiert. Die Anleihen sind allerdings mittlerweile für das Risiko, das sie in sich tragen, schon sehr gut gelaufen. Zwar zahlt die Dominikanische Republik für ihr BB-Rating immer noch eine attraktive Rendite. Das Gewicht im Fonds könnte aber künftig etwas zurückgehen.

Renditechancen in Afrika: Ghana und Ägypten auf Aufholjagd

Stattdessen sollte man den Blick auf etwas schlechter bewertete Länder richten, die aber einen sehr positiven Trend bei den Wirtschaftsindikatoren zeigen. Zum Beispiel hat der Berenberg-Fonds ein starkes Gewicht bei Ghana und Ägypten. Beide Länder haben in der jüngeren Vergangenheit auf fundamentaler Ebene extrem aufgeholt. Ghana hat in den vergangenen zwölf Monaten sein Leistungsbilanzdefizit auf knapp 7 Prozent reduziert, Trend weiter fallend. Die Inflation ist im gleichen Zeitraum um 6 Prozent gesunken. In Ägypten steigen die Devisenreserven stark, die Handelsbilanz verbessert sich stetig, und der Tourismus zieht wieder an. Die Länder könnten sich von ihrem aktuellen B-Rating deutlich nach oben entwickeln.

Robuste Erträge für 2018 erwartet

Mit Blick auf 2018 besteht Grund für Optimismus, schwelende politische Risiken dürfen trotzdem nicht aus dem Blickfeld rücken. Diese müssen ihren Ursprung nicht notwendigerweise in den Emerging Markets haben, können sich aber nichtsdestotrotz negativ auf die Asset-Klasse auswirken. Dennoch dürfte der Haupttreiber im kommenden Jahr die weiterhin starken fundamentalen Daten der Länder sein. Der Gesamtertrag des Berenberg Emerging Markets Bond Selection lag in der Vergangenheit bei 5 bis 6 Prozent pro Jahr. Mit einer solchen Ertragshöhe sollten Anleiheinvestoren langfristig in den Emerging Markets rechnen. Auch 2018 könnte der Ertrag auf diesem Durchschnittsniveau liegen. Die laufende Rendite ist bei 4,5 bis 5,5 Prozent zu sehen. Hinzu kommen Kursgewinne aus weiter sinkenden Risikoaufschlägen. Da diese sich aber schon in diesem Jahr deutlich verengt haben, sind hier nicht mehr allzu viele Möglichkeiten vorhanden. Zudem müssen mögliche US-Zinserhöhungen kompensiert werden.

Für andere Anleihebereiche, die mit mehr Risiko verbunden sind, wie Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen, gibt es jedoch noch sehr viel weniger Möglichkeiten. Im Euroland sind die Anleihebewertungen durch die Käufe der Europäischen Zentralbank verzerrt. Und in den USA sind Unternehmensanleihen, inklusive Hochzins-Bereich, schon extrem teuer. Im Vergleich der Risiko-Rendite-Verhältnisse sind Emerging-Markets-Anleihen äußerst attraktiv.

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