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Berenberg-Mann Henning Gebhardt „Immer noch eine normale Korrektur“

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Meyer betonte in diesem Zusammenhang, dass die Herausforderung der Kapitalmärkte derzeit nicht in der Konjunkturentwicklung liege. Er nannte etwa den zunehmenden Populismus, die abnehmende Unterstützung durch die Zentralbanken und Veränderungen in der Marktstruktur. Unter anderem habe der Rückzug klassischer Händler und der Aufstieg elektronischer Handelssysteme die Marktliquidität verändert. In Verbindung mit einem geänderten Verhalten von Anlegern, insbesondere der Zunahme trendverstärkender Strategien, sei die Gefahr abrupter Kursbewegungen gestiegen. Auch hätten politische Themen wie der Brexit, die Budgetdiskussionen mit Italien, die US-Midterm-Elections oder der Handelsstreit derzeit einen starken Einfluss. Dieser dürfte jedoch ab November ebenfalls nachlassen.

In Bezug auf die Zentralbankpolitik sagten die Berenberg-Experten, dass angesichts der weiterhin nur moderaten Inflationsentwicklung die Politik der amerikanischen Notenbank Fed weniger belastend ausfallen könnte als bisher erwartet. Dementsprechend hat Berenberg seine Erwartungen für Zinsschritte durch die Fed in 2019 von drei auf zwei Schritte zu je 25 Basispunkten reduziert. Dies bedeutet, dass nach weiteren Zinsschritten im Dezember dieses Jahres sowie im März und Juni 2019 die Fed eine längere Pause einlegen dürfte. Für 2020 wird statt bisher zwei weiteren Zinsschritte nun kein Zinsschritt mehr erwartet. Die Fed Funds Rate stände damit bei 2,75%–3,0% Ende 2019 und durch das Jahr 2020 hindurch.

Meyer sagte: „Wir wären auch nicht überrascht, wenn die Fed bereits nach dem ersten Schritt in 2019 die Pause einlegt.“ Trotzdem betont Bernd Meyer: „Die abnehmende Zentralbankunterstützung beutet das Ende der Vermögenspreisinflation der letzten Jahre. Erzielbare Renditen und Bewertungen sinken. Anleger müssen selektiver sein und taktischer agieren.“

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